Vollmundigkeit – Der Geschmackskörper eines Bieres
Die Vollmundigkeit eines Bieres beschreibt, wie „reich“ und „füllend“ das Bier beim Trinken wahrgenommen wird. Sie entsteht durch die Kombination aus Malz, Restzuckern, Alkohol und Kohlensäure – also allem, was dem Bier sensorisch „Körper“ gibt.
Was beeinflusst die Vollmundigkeit?
- Malzmenge und Auswahl spezieller Malzsorten
- Rastführung im Maischprozess – z. B. längere Verzuckerungsrast
- Gärung und Hefeaktivität (z. B. nicht zu hohe Vergärung)
- Restextrakt – je höher, desto vollmundiger
Vollmundigkeit im Vergleich:
- Pils: eher schlank, wenig Restsüße
- Bock: sehr vollmundig, hoher Alkohol und Restextrakt
- Weizenbier: mittlere bis hohe Vollmundigkeit, je nach Rezept
Wie kann ich mein Bier vollmundiger brauen?
- Verwende mehr Caramalz oder Münchner Malz
- Führe eine gezielte Verzuckerungsrast bei ca. 72 °C durch
- Wähle eine Hefe mit moderater Vergärung
- Stoppe die Gärung rechtzeitig, um mehr Restextrakt zu erhalten
Die richtige Balance aus Malz, Enzymaktivität und Gärführung entscheidet über die Vollmundigkeit deines Bieres. Wer ein besonders rundes, cremiges Mundgefühl erreichen möchte, sollte auch auf die Wasserhärte achten.
Mehr Tipps zur Rezeptgestaltung findest du in der Wissenswelt Bierbrauen.


