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Wein und Saft aus den eigenen Früchten

Ein eigener Obstgarten ist etwas Feines. Manch einer denkt beim Anblick von Weinreben, Johannisbeersträuchern oder Erdbeeren gleich an Marmelade. Aber warum nicht mal etwas neues ausprobieren? Warum nicht das gartenfrische Obst in einen vollmundigen Wein, leckeren Saft oder köstlichen Most verwandeln?

Man muss kein Winzer sein, um seinen eigenen Wein herzustellen. Man braucht nicht einmal zwangsweise Weintrauben: Jede beliebige Frucht kann vergoren und zu schmackhaftem Wein veredelt werden. Wichtig ist bloß, dass die Früchte ausreichend Zucker und Säure enthalten. Nur so kann mindestens 8% vol. Alkohol entstehen, der für die Haltbarkeit des Weins unverzichtbar ist.

In unserem Shop finden Sie alles, was Sie brauchen, um aus den Früchten Ihres Gartens herrlichen Wein, Saft oder Most zu zaubern - zum Verschenken oder Selbst-Genießen.


Saft, Most und Wein - wo ist eigentlich der Unterschied?

Aus den Früchten Ihres Gartens können Sie verschiedene Getränke herstellen - je nach Gusto mit mehr oder weniger Alkohol:

  • Saft entsteht durch das reine Auspressen der Früchte. Je nach Frucht und Belieben können Sie das Fruchtfleisch mittrinken, oder aber den Saft erst filtern, bevor Sie ihn genießen. Saft ist alkoholfrei und kann auch von Kindern gefahrlos getrunken werden.

  • Most ist ein Zwischending zwischen Saft und Wein: Auch Most wird durch Keltern (also Auspressen der Früchte) gewonnen, enthält durch den Anfang des Gärungsprozesses jedoch schon Alkohol. Übliche Früchte für Most sind Äpfel, Trauben und Birnen. Traubenmost beispielsweise kann als Zwischenstufe zwischen Traubensaft und Federweißer (jungem Wein) betrachtet werden.

  • (Obst-)Wein ist vergorener Saft von Früchten, üblicherweise von Weinbeeren bzw. Trauben. Durch den Gärungsprozess wird der Zucker des Safts in Alkohol umgewandelt.

Eine Sonderform des Weins ist der Met, der aus vergorenem Honig hergestellt wird und durch eine liebliche Süße besticht.
 

Das brauchen Sie, um selbst Wein, Saft und Most herzustellen

Wein aus eigenen Früchten zu produzieren, ist gar nicht so schwierig. Ein Grundausstattung an Zutaten und Gerätschaften ist allerdings durchaus nötig. Sie brauchen Folgendes:

  • frische Früchte (verwenden Sie ausschließlich reifes Obst und entfernen Sie sorgfältig faulige Stellen!)

  • eine Fruchtpresse, eine Obstmühle oder einen Entsafter, um das Obst zu entsaften bzw. zu mosten (→ zu unseren Obstpressen).

  • ein Gärgefäß

  • einen Gäraufsatz, damit keine Tiere oder Sauerstoff den Wein verunreinigen

  • eine Waage für eine exakte Messung der weiteren Zutaten

  • ein Vinometer, das Ihnen den Alkoholgehalt anzeigt

  • Weinhefe

  • Zucker

  • ggf. Kalk zur Entsäuerung oder Milch- oder Zitronensäure, um den Säuregehalt zu erhöhen

  • Flaschen zum Abfüllen

 

Wein aus Saft oder Maische? So gehen Sie vor

Tatsächlich gibt es schon bei der Gärungsmethode zwei Möglichkeiten, wie Sie vorgehen können: Variante Nummer 1: Sie pressen die Früchte aus und lassen den Saft vergären. Hierzu benötigen Sie eine gute Fruchtpresse. Der Vorteil: Der Saft vergärt ohne Fruchtfleisch. Dadurch bekommt der Wein keine Möglichkeit, Bitterstoffe zu entwickeln; das Endprodukt wird heller und lieblicher.

Variante 2: Wein aus der Maische. Hier entsaften Sie das Obst nicht, sondern zerkleinern oder pürieren Sie es. Dadurch gären alle Substanzen, inklusive Fruchtfleisch. Das Endprodukt erhält eine intensivere Färbung. Diese Variante ist ein wenig einfacher und unkomplizierter.

Nach der schrittweisen Zugabe von Zucker, Säure oder Kalk (je nach Säuregehalt der Früchte) und Weinhefe muss das Gemisch in einem Gärgefäß ruhen. Mindestens vier Wochen dauert der Reifeprozess. Sie erkennen das Ende des Gärungsprozesses, wenn das Gemisch nicht mehr blubbert und aller entstandener Kohlenstoffdioxid aus dem Gärgefäß entwichen ist.

Wie genau Sie aus dieser Liste hervorragenden Wein aus dem eigenen Garten herstellen, können Sie in Kitzingers Weinbuch nachlesen: Dort erfahren Sie in einer detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie eigenen Wein herstellen und erhalten zudem vielfältige Weinrezepte.

 

Unsere Tipps für Anfänger

  • Klein anfangen: Ernten Sie nicht gleich einen ganzen Obstbaum, um Ihren ersten Wein herzustellen. Arbeiten Sie zunächst mit kleinen Mengen - schließlich sind Sie Anfänger. Wenn der erste Versuch daneben geht, müssen Sie sich nicht mit großen Mengen Wein herumärgern.

  • Notizen machen: Probieren geht über studieren, aber um aus Fehlern zu lernen, führen Sie am besten Protokoll darüber, wie Sie bei welchem Versuch gearbeitet haben. So können Sie für sich herausfinden, was besonders gut funktioniert hat - und was Sie beim nächsten Mal besser bleiben lassen.

  • Geduld: Winzern ist ein echtes Handwerk. Zwar kann man köstlichen Wein in den eigenen vier Wänden herstellen, aber dafür braucht es Zeit und Geduld. Wenn Ihr erster Wein also noch nicht so gut schmeckt, geben Sie nicht gleich auf - probieren Sie sich weiter aus.