ab 79,-€ Bestellwert GRATIS VERSAND**

Suche

Nah am Wasser gebraut: Bier von deutschen Küsten

An der Küste herrscht meist ein raues Klima. Der Wind pfeift, das Meer schlägt Wellen. „Schietwetter“ ist keine Seltenheit. Trotzdem hat der Norden viel zu bieten und ist seit jeher ein beliebtes Urlaubsziel. Das Wattenmeer und die Dünenlandschaften stehen nicht umsonst unter Schutz. Seeluft und Salzwasser tun der Gesundheit gut. Und auch beim Bier hat Norddeutschland viel zu bieten. Herb ist das Bier von der Küste – und es wird nicht nur im Norden gern getrunken, sondern in ganz Deutschland. Hier erfährst du mehr über die Brauereien an der Küste. Manche haben eine lange Tradition, andere haben sich erst in den letzten Jahren einen Namen gemacht. Doch für alle gilt: Bierbrauen ist Kunst und Leidenschaft, die auch im Norden Deutschlands noch längst nicht an Bedeutung verloren hat.

Bier brauen in Jever

Die bekannteste Brauerei an der Nordsee ist wohl das friesische Brauhaus zu Jever. Seit 1848 wird dort das heimliche Wahrzeichen der Stadt gebraut. Mit dem Gastwirt Diedrich König fing alles an. Bereits damals wurde das Bier in Flaschen verkauft. Und genau das war eine Besonderheit, denn die meisten Biere wurden zu der Zeit in Krügen angeboten. Auch als 1867 Theodor Fetköter die Kleinbrauerei übernahm, bestand er auf speziellen Flaschen für die Auslieferung. Schnell wuchs das Geschäft – auch weil Fetköter einer der ersten war, die Werbung machten. Das Bier aus Jever wurde zu einer Marke und das war für diese Zeit noch sehr ungewöhnlich. Bereits 1912 war die Brauerei so groß, dass sie 35 Mitarbeiter hatte. Auch den ersten Weltkrieg überstand Jever, wurde danach aber unter neuer Leitung weitergeführt. Im Jahr 1934 prägt Braumeister Ernst Böhme schließlich den typisch herben Geschmack des Jever Pilseners. Etwas mehr Hopfen macht den Unterschied und verschafft einen noch größeren Erfolg, der bis heute über die Region hinausgeht. Spätestens seit der Pils-Welle in den 1960-er Jahren gehört das Jever Pilsener zu den bekanntesten Bieren Deutschlands. Mittlerweile existiert die Brauerei an der Nordsee bereits seit über 170 Jahren und erfreut sich noch immer großer Beliebtheit.

Friesisch selber brauen? Nun – es handelt sich hier natürlich nicht um das original Rezept der Jever-Brauerei – aber friesisch herb ist unser Rezeptvorschlag für Hobbybrauer allemal.

Ostfriesisches Watt’n Bier

Außerdem gibt es noch die ostfriesische Küstenbrauerei zu Werdum. In Werdum bei Neuharlingersiel gelegen, ist die Küstenbrauerei nicht nur Brauerei, sondern auch Landhotel mit Restaurant, Brennerei und Rösterei. Besonders bekannt ist allerdings das Watt´n-Bier, das direkt vor Ort gebraut wird. Inzwischen gibt es vier verschiedene Sorten. Ein würziges Pilsener, ein mildes Naturtrübes, ein erfrischendes Weizen und ein kräftiges Dunkles. Schon im Restaurant kannst du die großen Kupferkessel und Rohre bewundern. Stil und Atmosphäre wurden der Anlage angepasst. Wenn dir das nicht ausreicht, kannst du dich zu einer Brauereiführung anmelden. Dort erfährst du noch mehr über die Herstellung des Küstenbiers. Und auch die Kaffeerösterei kann besichtigt werden.

Unser eigenes Rezept für ein dunkles, kräftiges und Herbes für den ambitionierten Hobbybrauer

Tide-Bio-Bier aus Varel

Das Vareler Brauhaus ist ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt. Seit 2008 wird in Varel das TIDE-Bio-Bier gebraut. So wie die Küstenbrauerei zu Werdum, hat auch das Vareler Brauhaus Platz für Übernachtungsgäste im angeschlossenen Hotel. In der frei zugänglichen Braustube hast du einen guten Blick auf Gärbottiche, Tanks und Kessel. Auch dem Braumeister kannst du hin und wieder bei seiner Arbeit über die Schulter schauen. Bei der Herstellung des eigenen Biers liegt ein besonderes Augenmerk auf der Bio-Qualität. Pils, Lager, Dunkel und Weizen wird in Varel gebraut und ausgeschenkt. Allein durch verschiedene Malzsorten und Unterschiede im Herstellungsprozess entsteht die Vielfältigkeit der Sorten und Geschmacksrichtungen – natürlich immer unter der Einhaltung des deutschen Reinheitsgebots von 1516.

Und auch hier wieder eine kleine Alternative für unsere Hobbybraumeister: Ein erfrischendes Weizen mit einer Stammwürze von 12,2 Prozent.

 

Wer noch mehr über die ostfriesische Braukunst erfahren möchte, sollte dem Brauereimuseum „Ostfriesen Bräu“ in Bagband einen Besuch abstatten. Dort kann eine über 100 Jahre alte Brauereianlange genauestens begutachtet werden. Bis 2001 war sie noch in Aktion. Dann übernahm ein neu erbautes Brauereigebäude den Betrieb. Das historische Museum ist an ein Brauhaus mit Biergarten und Spielplatz angeschlossen.

Brauereien an der Ostsee

Hier liegt die bekannteste Brauerei wohl in Flensburg. Gegründet wurde sie im Jahr 1888. Auch an ihr geht der erste Weltkrieg nicht spurlos vorüber. Dennoch kann sie sich halten und nimmt im Jahr 1922 das Flensburger Pilsener ins Sortiment, für das sie auch heute noch bekannt ist. Auch dieses ist wie seine ostfriesichen Artgenossen besonders herb im Geschmack. Emil Petersen wurde 1933 zum Vorstandsmitglied und trieb die Brauerei technisch voran, baute sie weiter aus und trug führend dazu bei, das „Flens“ zu einer bekannten Marke zu entwickeln.

In den 1970-er Jahren erlangt der Kronkorken große Beliebtheit in deutschen Brauereien. Doch in Flensburg bleibt man bewusst beim traditionellen Bügelverschluss und macht ihn sogar zum Markenzeichen. Im Jahr 1974 verstirbt Emil Petersen, der bis dahin das Gesicht der Flensburger Brauerei war. Sein Schwiegersohn übernimmt die Leitung und modernisiert den Betrieb.

Seit 1980 kann man das herbe Pilsener nicht nur in Norddeutschland kaufen, sondern in ganz Deutschland. Das Jahr 1988 sollte mit dem 100. Firmenjubiläum eigentlich besonders festlich werden. Doch es ist erneut ein Feuer, das den Betrieb erschüttert. Diesmal wird durch den Großbrand mehr Schaden angerichtet. Die Brauerei hat also so einiges im Lauf der Zeit mitgemacht.

Und dann gibt es noch diese Verbindung zu einer deutschen Comicfigur, die auch heute noch besteht. Werne“ stammt aus der Feder von Brösel und feiert seit Anfang der 1980-er Jahre mit Comics und Filmen Erfolge. Der Bölkstoff, den der norddeutsche Chaot Werner mit Vorliebe trinkt, erinnert dabei stark an das Flensburger Pilsener mit Bügelverschluss. Da verwundert es nicht, dass die Marke Bölkstoff offiziell seit 2002 durch die Flensburger Brauerei vertrieben wird. Mittlerweile gibt es den Brauereibetrieb seit über 130 Jahren und auch heute noch ist er ein traditionsreiches Familienunternehmen.

Unser Brautipp für Hobbybrauer – auch weil es wieder eine herbe Variante ist:

Bier brauen auf Rügen

Wer seltene Biere bevorzugt, ist bei der Insel-Brauerei auf Rügen an der richtigen Adresse. Die Brauerei setzt auf die Flaschenreifung und möchte mit ihrer einzigartigen Braumethode und der Verwendung von Naturdoldenhopfen und Spezialmalzen aus der Masse hervorstechen. Ihre Biere durchlaufen drei Gärschritte: die Hauptgärung in offenen Wannen, die Nachgärung in Tanks und die dritte Gärung in der Flasche. Neben der Braukunst legt die Insel-Brauerei auch besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und den Naturschutz.

Man merkt, wir sind ins Schwärmen gekommen. Wir könnten natürlich noch auf Privatbrauerei oder Braumanufaktur (wie z.B. Störtebeker) eingehen, aber wir haben uns gedacht, in unserem Artikel führen wir erstmal die gängigsten Biere auf, die – zumindest deutschlandweit – zu erhalten sind. Reicht nicht? Na dann schreib uns in die Kommentare 🙂

Wenn du nun nicht nur Lust auf ein nordisch Spritziges bekommen hast, sondern auch noch mit dem Gedanken spielst, selbst mal das Bierbrauen auszuprobieren, dann fordere gleich das ultimative Bierbrauer Buch für Anfänger an. Das Buch ist übrigens kostenfrei.

Prost von der Küste!

Braustart jetzt!

Mit deinem kostenlosen Bierbraubuch dein eigenes Bier brauen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert