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Zeit für ein Erntebier!

Goldgelbe Gerste, pralle Hopfendolden in warmer Spätsommersonne – der September steht im Zeichen der Ernte. Und Erntezeit ist Bierbrauzeit. Immer mehr Brauereien brauen ihr eigenes goldenes Erntebier. Brau auch du dein eigenes karamelliges Ernte-Märzen und komm mit uns auf einen Streifzug durch die Hopfenernte, die Bierkultur zu Beginn der neuen Brausaison und probiere unser Rezept zum Nachbrauen. Denn jetzt ist es Zeit fürs Erntebier.

Erntebier - helles Leichtgewicht oder Kraftprotz?

Viele Brauereien bieten ihr Saisonbier mit Erntelabel an, Oktober- und Erntedankfeste schenken würziges Erntebier aus. Eine eigenständige Biersorte ist das Erntebier allerdings nicht. In einigen Regionen wird das gemeinsame Bier nach einem langen Erntetag als solches bezeichnet oder es beschreibt ein schnell gebrautes “Sommerbier”. Das echte Erntebier ist aber das malzbetonte Märzen. Das im März gebraute Bier wird im Spätsommer aus den Bierkellern geholt, um zur Erntezeit Platz für das neue, frisch gebraute Bier zu schaffen. Das Märzen war früher das letztgebraute Bier einer Brausaison und hielt somit am längsten.

Siehst du also irgendwo ein Erntebier auf der Getränkekarte, dann lohnt es sich genauer hinzusehen, denn es kann alles sein: ein helles Leichtgewicht oder ein dunkles Kräftiges.

Ein Schnellgebrautes für zwischendurch

Die Idee des leichten “Erntebieres” stammt noch aus dem vorletzten Jahrhundert, denn nach der bayerischen Brauordnung durfte nur zwischen dem 29. September (Michaeli) und dem 23. April (Georgi) Bier nach traditioneller Brauart gebraut werden. Wenn das Bier aus den Kellern aufgebraucht war, versuchte man im Sommer diese “Durststrecke” durch ein Schnellgebrautes mit stark verkürzter Gärung zu umgehen. Dieses Leichtbier war in Erntezeiten für den “Sofortverzehr” bestimmt. Der kurze Gärprozess sorgte für einen geringen Alkoholanteil von maximal 3 Prozent, perfekt für den Durst zwischendurch. Leicht und feinwürzig schmeckte dieses Bier natürlich auch zur Hopfenernte.

Bier und Brotzeit am Erntetag

Ein Erntebier zur Hopfenernte ist auch das Bier, das am Abend in fröhlicher Runde gemeinsam getrunken wird. Hierbei ist es egal, um welchen Bierstil es sich handelt – das Erntebier ist das, was in den Bierkrug fließt und zu einer herzhaften Brotzeit schmeckt. Übrigens: Zur zünftigen Bier-Brotzeit dürfen der eingesalzene Radi, der Bierschinken, der Handkäs’ mit Musik (eingelegter Harzer Käse) und das kräftige Landbrot aus Sauerteig nicht fehlen. Wenn es dann noch nach frisch gezupftem Hopfen in der warmen Septembersonne riecht, dann ist der Tag perfekt.

Zur Ernte angezapft!

Die Hopfenernte beginnt je nach Region schon Ende August. Die Hauptzeit ist der September. Das gilt für die Hopfenanbaugebiete wie die Hallertau und für den eigenen Hopfengarten zuhause. Die prallen Dolden können geerntet werden, wenn sie trocken und geschlossen sind. Die Reife kannst du selbst testen: Wenn die Dolden beim Reiben zwischen den Händen leicht rascheln, dann sind sie erntereif. Außerdem solltest du einen prüfenden Blick in einige Dolden werfen. Dort sind idealerweise kleine gelbe Harzkugeln zu sehen: das wertvolle Lupulin, das unserem Bier sein Aroma verleiht. Zwischen den Fingern fühlt es sich klebrig, fast ein bisschen wie Honig an. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, geht es an das Ernten der Dolden, an das Hopfenzupfen.

Direkt nach der Ernte wird der gezupfte Hopfen gedörrt, getrocknet oder eingefroren. So bleiben die Aromen erhalten. Das kann man auch selbst machen, ein Ofen und eine Tiefkühltruhe reichen da fürs Erste schon aus. Aus einem Kilogramm Grünhopfen können rund 80 Liter Bier gebraut werden. Wenn du deinen Hopfen nicht selbst anbaust, dann kaufst du in der Regel Hopfenpellets. Das sind vermahlene und gepresste Hopfendolden, die den frischen Dolden in nichts nachstehen.

Nach der Hopfenernte beginnt die neue Brausaison. Damit im Braukeller genug Platz ist, werden spätestens jetzt die Bierfässer mit dem Märzbier (Märzen) nach oben geholt und angestochen.

Im März gebraut, zur Ernte serviert. Das Märzen!

Das eigentliche Erntebier ist klar das Märzen, das mit ausgeprägtem Malzaroma und schöner goldbrauner Farbe besticht. Was gibt es Schöneres als ein Märzen unter schattigen Kastanienbäumen im Biergarten?

Das Märzen ist das klassische Bier zum Erntedankfest, zum Oktoberfest oder zum Cannstatter Volksfest (auch ein Erntedankfest). Es wurde ursprünglich stärker gebraut, damit es sich über die Sommermonate in den Bierkellern besser hielt. Die intensive Stammwürze, der Alkoholgehalt und eine stärkere Hopfung sind für dieses Bier typisch. Das “richtige” Märzen reift rund ein halbes Jahr in den kühlen Bierkellern. Diese lange Reifezeit wird heute noch überwiegend für das Oktoberfest und für das Cannstatter Volksfest praktiziert: Das Bier wird im März eingebraut und reift danach.

Typisch für ein Erntebier nach Art eines Märzens:

  • Stammwürze: zwischen 13,0 und 14,9 Plato
  • Alkoholgehalt: 5,6 – 6,0 Volumenprozent
  • Trinktemperatur 8 – 9 Grad Celsius
  • Farbe: helle bis kräftige Bernsteinsteintöne
  • Mundgefühl: mild und weich
  • Geschmack: voller Körper, leicht süßliche Malznote, karamellig

Selbstgebraut – dein eigenes goldgelbes Erntebier:

Brau dir dein Bier zur Erntezeit einfach selbst. Mit einer kleinen Brauausrüstung kannst du sofort loslegen. Unsere Bier Sommelière Anja hat für euch ein tolles Märzen Rezept, malzig mit einer dezenten Karamellnote und einer kräftigen bernstein Farbe.

Braue dein eigenes Märzen!

Die Bier Sommeliére Anja hat ein Rezept für euch

2 Antworten

  1. Guten Abend,

    Ich finde den Beitrag sehr gut. Endlich wird um ein Bier erklärt was dazu gehört. Sehr schön geschrieben. Für mich war viel neues dabei.

    Leider kann man das Biereezept über den Link nicht erreichen und landet immer wieder im Nlog

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