Selbstgemachter Käse zu Weihnachten: So wird er perfekt!
Selbstgemachter Käse zu Weihnachten – passt das zusammen und gelingt der auch? So in der Art dachte ich zuerst, bis ich mir das Käseset geschnappt und es ausprobiert habe. Das Ergebnis: Ein Käse, der nicht nur genial schmeckt, sondern auch noch einfach gemacht ist. Abgerundet mit feinsten Kräutern und Walnüssen – passend zur Weihnachtszeit. Selbstgemachter Rahmkäse ist perfekt als herzhaftes Dessert, zum Frühstück oder einfach mal zwischendurch zu Bier oder Wein.
Gerade für Weihnachten, wenn wir alle irgendwann genug von all dem süßen Zeug haben, ist eine feine Auswahl an Käsespezialitäten geradezu prädestiniert. Was du fürs Käsen brauchst? Nur Milch, ein spezielles Enzym und ein geeignetes Käse-Set. Das Set sollte all das enthalten, was du für deine kleine Käsemanufaktur in der eigenen Küche brauchst. Ganz nebenbei sieht es noch nett aus und eignet sich perfekt als Geschenk für Kochbegeisterte und Käsefans.
Dein Erster sollte ein Frischkäse sein!
Wenn du noch keine Erfahrung im Käsen hast, startest du am besten mit einem Weichkäse oder auch Feta. Hartkäse herstellen ist auch nicht schwierig, für Anfänger aber noch nicht so optimal geeignet, da du hier eine längere Reifezeit einplanen musst. Du kennst es ja vielleicht aus unseren anderen Blogbeiträgen: Wir lieben es unkompliziert, möglichst schnell und das bei bestem Ergebnis. Das Rezept soll direkt gelingen und im Geschmack überzeugen: Unser Weihnachtskäse wird also ein Frischkäse.
Da Käse aus Milch besteht, eignet sich hierfür sowohl Kuhmilch als auch Schafsmilch und Ziegenmilch. Verwende nach Möglichkeit keine Rohmilch, sondern keimfreie und pasteurisierte Frischmilch. Ebenfalls weniger gut geeignet ist H-Milch.
Damit ein Molkereiprodukt auch tatsächlich eindickt, benötigst du Lab. Lab ist ein Enzym, das die Fermentation, also das Gerinnen einleitet. Bei diesem Vorgang löst sich die Molke von der Milchmasse, der sogenannten Trockenmasse. Der erste Schritt in die richtige Richtung ist getan.
Das brauchst du für deinen Weihnachtskäse:
Außer Milch benötigst du für deinen Weihnachtskäse ein gutes Käseset und ein bisschen Zeit und Ruhe. In entspannter Atmosphäre macht das Käsen schließlich doppelt Spaß und ist fast ein bisschen meditativ. Und: Der Käse selbst braucht auch seine Zeit, schließlich muss er zunächst eindicken. Bei der Herstellung in der eigenen Küche ist neben der Sauberkeit vor allem die richtige Temperatur wichtig. Eine konstante Lagertemperatur ist ausschlaggebend für die Käsequalität – Käserezepte liefern diese Angaben mit.
Ein gutes Käsebuch darf nicht fehlen...
Für gute Rezepte brauchst du das richtige Käse-Kochbuch. Achte gerade als Anfänger darauf, dass die Rezepturen von Fachleuten entwickelt und ausprobiert wurden. Wir empfehlen hier das Buch Käsen leichtgemacht, das auch Bestandteil unserer Käsesets ist. Neben den 120 gut beschriebenen Rezepten aller Art findest du hier viele hilfreiche Tipps und Kniffe rund um dein neues Hobby. Und in Sachen Käsesorten sind keine Grenzen gesetzt: Tiroler Graukäse, Kochkäse, Handkäse (mit oder ohne Musik), Tilsiter, Käse Edamer-Art, verschiedene Sorten Butterkäse, Mozzarella, Joghurt, sogar Veganen – wirklich jede Sorte lässt sich selbermachen. Das Buch ist im Übrigen auch ein perfektes Weihnachtsgeschenk. Ein Käsebuch hat schließlich nicht jeder Haushalt im Kochbuchregal stehen. Und nun zum Set:
Welches Käseset ist geeignet?
Sicher kannst du dir auch an vielen Stellen mit einfachen Hausmitteln oder Küchenzubehör helfen – ein Käseset beinhaltet allerdings genau das passende Equipment für die eigene kleine Käsemanufaktur. Es vereinfacht den Herstellungsprozess nicht nur enorm, oft wird er hierdurch erst möglich. Du kannst das Set auch zur Quark- oder Joghurtherstellung nutzen. Eine gute Übersicht findest du in der Tabelle Startersets. Hier kannst du die einzelnen Sets miteinander vergleichen.
Für Einsteiger empfehlen wir das umfangreichste Set – hier sind sämtliche Utensilien zur Käseherstellung vorhanden:
- eine Käseform – optimal für Härtkäse mit Pressdeckel
- ein Käsetuch – universell aus Baumwolle zur Käseherstellung
- der Bruchschneider aus Edelstahl
- Labferment in Pulverform und Chlorcalcium: Beides benötigst du für den Umwandlungsprozess in festen Käse.
- Käsekulturen
- eine Käsematte zum Abtropfen und für die Reifung
- das passende Thermometer
- unser Käsebuch
- eine Käsepresse aus Holz für das Pressen von Hartkäse nach dem Eindicken
Wenn dir das zu umfangreich erscheint und du erst einmal nur Rahmkäse herstellen möchtest, dann reicht schon das Starterset Nr. 8 aus. Das Set lässt sich später problemlos durch weiteres Zubehör erweitern.
DIY-Tutorial: Weihnachtsfrischkäse
Selbstgemachter Rahmkäse hat gegenüber anderen Käsetypen ein paar entscheidende Vorteile:
- Er ist sehr beliebt und kann durch die Zugabe von Gewürzen, Kräutern oder Gemüse an jeden Geschmack angepasst werden. Sogar fruchtige Varianten mit Erdbeeren, Himbeeren oder Johannisbeeren sind möglich.
- Die Herstellung ist einfach, ein idealer Anfängerkäse.
- Anders als andere Käsetypen muss er nicht reifen, sondern kann sofort verzehrt werden.
Das Rezept
Zutaten für ca. 1,5 Kilogramm Frischkäse:
- 5 Liter Kuhvollmilch (pasteurisiert)
- 1 Labferment in Pulverform
- 1 Flasche Chlorcalcium
- Käsekultur zum Säuern der Milch
- 2 Teelöffel Salz
und nach Geschmack:
- frische Kräuter
- gehackte Walnüsse
- etwas bunten Pfeffer
Die Zubereitung:
- Schritt 1: Milch in einem großen Topf auf rund 23 Grad (Raumtemperatur) erwärmen.
- Schritt 2: Die Volmilch mit der Käsekultur säuern. Die exakte Dosierung pro Liter ist auf der Verpackung angegeben. Die Käsekultur wird in der Flüssigkeit aufgelöst und gut durchgerüht. Für 5 Liter benötigst du ca. eine Messerspitze Ferment. Nach der Zugabe mindestens 3 Stunden stehen lassen.
- Schritt 3: Labferment in Tropfen- oder Pulverform nach Packungsanweisung einrühren. Gut durchrühren und anschließend an einen ruhigen Ort bei Zimmertemperatur ruhen lassen. Der Topf sollte jetzt möglichst nicht mehr bewegt werden, um den Dicklegungsprozess nicht zu verzögern. Ca. 7 Stunden warten.
- Schritt 4: Die nun eingedickte Käsemasse mit dem (Bruch-) Messer in mehrere gleichgroße Würfel schneiden. Erneut ca. 7 bis 10 Stunden stehen lassen.
- Schritt 5: Jetzt die Bruchstücke (Käsewürfel) abschöpfen und in Käsetuch oder -form, beides ist im Starterset enthalten, ca. 8 Stunden abtropfen lassen.
- Schritt 6: Wenn die gewünschte Konsistenz erreicht ist, mit der Käsepresse oder in der Form andrücken. Alternativ ein Gewicht auflegen.
- Schritt 7: Wenn die Käsestücke eine gute Festigkeit haben, die Würfel mit einem Mixer oder Pürierstab durchrühren. Kräuter, bunten Pfeffer und gehackte Walnüsse nach Geschmack unterrühren. Immer wieder abschmecken. Die fertige Käsemasse in kleine Schälchen füllen oder – wenn die Konsistenz fest genug ist – mit einem Eiskugelformer schöne Käsekugeln formen.
Nun direkt servieren zum Beispiel auf einem Holzbrett mit Käsemesser, Beilagen und Besteck, verzehren oder kühl lagern. Ist die Konsistenz zu fest, dann kann nach Belieben ein Schuss Sahne untergerührt werden.
Noch ein Tipp zum Schluss: Ich habe mir bereits weitere Käseformen zugelegt, weil nur eine bei meiner DIY Lust einfach nicht reicht – ich empfehle daher dann doch gleich zwei Formen zur Hand zu haben.
Und nun – viel Spaß beim Selberkäsen!
Du hast das Rezept ausprobiert? Dann freuen wir uns über einen kleinen Erfahrungsbericht!
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