Käse selber machen – welches Set ist das richtige für dich?
Was macht viel Spaß, ist nachhaltig und noch dazu richtig lecker? Richtig – Käse selber machen! Ein abwechslungsreiches Hobby für die ganze Familie, das Ressourcen schont und die Tradition am Handwerk erhält. Du dachstest bisher, Käse selbst herzustellen sei kompliziert? Wir zeigen dir, wie du mit wenigen Zutaten, dem passenden Starterset und einer simplen Anleitung ganz einfach Frischkäse selber machen kannst!
Was du für die Käseherstellung brauchst
Zuerst räumen wir mit ein paar Vorurteilen gegenüber der Käseherstellung zu Hause auf. Es ist weder besonders aufwendig, noch benötigst du einen eigenen Raum dafür. Schließlich verarbeitest du als Hobby Käser*in keine 1000 Liter Milch am Tag und stellst auch nicht gleich 10 verschiedene Sorten her. Traditionell gesehen ist das Käsemachen ein schönes Handwerk. Ideal, wenn du nach der Arbeit abschalten und den Kopf freibekommen musst. Denn jeder Handgriff darf mit Ruhe und Muße ausgeführt werden. Gute Laune ist das i-Tüpfelchen bei der Käseherstellung zu Hause. Außerdem benötigst du folgende Zutaten:
- Frische Milch: Mit der Wahl der Milch steht und fällt die Qualität des Frischkäses. Sie ist der wertvollste Rohstoff für deinen Frischkäse. Wir empfehlen dir, Rohmilch vom Bauern zu holen und direkt zu verarbeiten. Alternativ greifst du zu frischer BIO Milch aus dem Kühlregal. Haltbare Milch funktioniert leider nicht.
- Lab: Dieses Enzym sorgt dafür, dass sich die festen Milchbestandteile (Rahm) von den flüssigen (Molke) trennen. Es dickt den Käse ein. Tierisches Lab wird direkt aus dem Kälbermagen gewonnen, während mikrobielles Lab aus Schimmelpilzen stammt. Mehr dazu liest du weiter unten.
- Käsekultur: Dabei handelt es sich um unterschiedliche Stämme an Milchsäurebakterien. Sie bauen den Milchzucker zu Milchsäure um und sorgen dadurch für den typischen Käsegeschmack.
Das war es auch schon – mehr Zutaten braucht dein selbst gemachter Käse nicht. Selbstverständlich kannst du Frischkäse noch nach belieben verfeinern. Gewürze, Nüsse, Beeren oder sogar essbare Blumen sorgen für geschmackliche Vielfalt und optischen Genuss – schließlich isst auch das Auge mit. Hast du jetzt richtig Lust darauf bekommen? Dann fehlt dir für die Käseherstellung zu Hause nur noch eins – das passende Starterset!
Welches Käse selber machen Starterset brauche ich?
In unserem Shop findest du verschiedene Startersets für die Käseherstellung. Damit du für dich die richtige Kaufentscheidung treffen kannst, zeigen wir dir nun die Grundausstattung:
- Käseform mit Pressdeckel: ein kleiner Plastikbehälter mit Löchern. Er dient dazu, die Molke auszupressen, um schnittfesten Frischkäse herzustellen.
- Thermometer: Damit kontrollierst du die Temperatur der Milch. Das ist wichtig für die Art des Käses.
- Bruchschneider: Sobald die Milch eingedickt ist, zerschneidest du damit den weichen Bruch in walnussgroße Stücke. Dadurch lässt er sich einfacher auspressen.
- Käsetuch: bestens geeignet zum Abtropfen des Bruchs.
- Käsematte: zur Lagerung und Reifung deines selbst gemachten Käses.
- Chlorcalzium: Reichert die Milch mit Kalzium an und unterstützt das Eindicken der Käsemasse.
Zusätzlich ist in jedem Käse selber machen Starterset, das Lab und die Käsekultur enthalten. Damit wir jedes unserer Kundenbedürfnisse decken können, bieten wir unterschiedliche Größen an. Je nachdem, wie viel Käse du selber machen möchtest, findest du für jedes Budget und jeden Bedarf das passende Produkt. Außerdem kannst du deine Ausstattung für die Käseherstellung noch um praktische Einzelartikel ergänzen. Für Einsteiger*innen und als Geschenk empfehlen wir dir unser „Käse selber machen Starterset Nr. 2“ inklusive des praktischen Buches „Käsen leicht gemacht“!
Warum sollte man Käse selber machen?
Unser Hunger auf Käse ist größer denn je. Kein Wunder, dass es sich dabei mittlerweile um ein reines Industrieprodukt handelt. Egal ob Frischkäse, Schnittkäse oder Schimmelkäse: Er muss vor allem eins sein: günstig. Deswegen erinnert die Zutatenliste manchmal an einen Auszug aus dem Chemiebuch. Während sich Konservierungsmittel, Farbstoffe und Verdickungsmittel aneinanderreihen, bleibt der Geschmack völlig auf der Strecke.
Indem du Käse selber machst, behältst du die volle Kontrolle. Du bestimmst, was in deinen Käse reindarf und worauf du lieber verzichten möchtest. Darüber hinaus steuerst du das Aroma über diverse Gewürze statt über Geschmacksverstärker. Zusätzlich sparst du Verpackungsmüll und schonst die Ressourcen. Das macht auch das Erlebnis, Käse selbst herzustellen, als Geschenk so einzigartig. Es ist eine Einladung, die eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und sich gegen die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit zu stellen.
Käse selber machen in der Schwangerschaft
Rohmilchkäse und Schwangerschaft sind keine gute Kombination. Die Milch wird bei der Herstellung nicht vollständig erhitzt. Dadurch überleben Bakterien wie Listerien oder Toxoplasmoseerreger, die zwar einem gesunden Organismus kaum schaden, aber einem Ungeborenen. Deswegen solltest du beim Käse selber machen darauf achten, nur pasteurisierte Milch zu verwenden.
Ein schnelles Frischkäse Rezept zum selber machen
Dieses Rezept ist die Basis der Käseherstellung. Den entstehenden Frischkäse kannst du entweder gleich vernaschen, oder du verarbeitest ihn zu Schnitt- oder Hartkäse weiter. Du benötigst:
- 5 Liter Milch 3,5 % Fett
- 1 Messerspitze Kultur
- Lab – 10 Tropfen
- (optional Chlorkalzium nach Herstellerangabe)
- Salz, Pfeffer, Gewürze nach Geschmack
- Dein Käse selber machen Starterset Nr. 2
Zuerst erwärmst du die Milch auf dem Herd auf exakt 23 °C – Thermometer zur Kontrolle verwenden!
Gegebenenfalls das Chlorkalzium aufgelöst in Wasser hinzugeben und gut einrühren. Danach die Milch mit den Bakterien animpfen und erneut gut umrühren.
Nun lässt du die Bakterien 20 – 60 min ihre Arbeit verrichten. Danach gibst du das Lab zu. Die Masse darf jetzt fest werden. Das dauert bis zu 60 Minuten. Manchmal auch länger, das ist abhängig von der Qualität deiner Zutaten.
Mithilfe des Bruchschneiders teilst du die Gallerte (eingedickte Milch) in kleine Quadrate. Dadurch erleichterst du dir die nächsten Schritte.
Fülle nun die Quadrate in deine Käseform und beschwere sie mit einem Deckel. Dadurch presst sich (am besten über Nacht) die letzte Flüssigkeit heraus und dein Käse erhält seine finale Konsistenz.
Abschließend würzt du deinen Frischkäse mit Salz, Pfeffer und Gewürzen nach Wahl! Voilà – Käse selber machen ist so einfach! Lagere deinen Frischkäse am besten in der Molke oder in einer luftdichten Box im Kühlschrank.
Käse mit oder ohne Lab?
Tierisches Lab stand in der Vergangenheit öfter in der Kritik. Traditionell wird aus den Mägen von Kälbern gewonnen. Diese Vorstellung ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Besonders für Vegetarier ist das tierische Lab ein Grund, auf Käse zu verzichten. Als Alternative rückte das mikrobielle Lab nach, das durch Bakterien aus Schimmelpilzen gewonnen wird. Als Laborerzeugnis ist es für eine streng vegetarische Ernährung geeignet.
Das Lab sorgt im Käse dafür, dass sich die festen von den flüssigen Bestandteilen trennen und der Bruch entsteht. Während die meisten Käsesorten ohne tierisches Lab auskommen, ist es in Parmesan und anderen lange reifenden Varianten unverzichtbar. Du möchtest völlig auf Lab verzichten? Dann ist dies ein weiterer Grund, deinen Käse selber zu machen. Denn die gute Nachricht lautet: Frischkäse und andere Weichkäsesorten benötigen nicht zwingend Lab.
Käse selber machen ohne Lab
Einfache Käsesorten können auch ganz einfach ohne Lab hergestellt werden. Sauerrahm oder Eier helfen dabei, schnittfestere Varianten herzustellen. Du verzichtest völlig auf tierische Produkte? Schau dir dazu auch gerne unser Rezept für selbst gemachten veganen Käse an.
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