India Pale Ale – ein herzhafter Bierstil voller Überraschungen!
Was schmeckt fruchtig-hopfig, trägt einen kupferfarbenen Umhang und eine cremige Schaumkrone? Na klar, die Rede ist vom viel gerühmten IPA. Das India Pale Ale vermisst in seinem Namen kein N, wie oft fälschlicherweise angenommen wird. Dafür besticht es mit seinem vielschichtigen Charakter und als Referenzstil mischt es die amerikanische Craft-Beer-Szene regelmäßig auf. Was du sonst noch über das hopfenbetonte Gebräu wissen musst und wie es dir in deinem eigenen Braukessel gelingt? Das erfährst du in unserem Bierporträt!
Was ist IPA?
Was schmeckt fruchtig-hopfig, trägt einen kupferfarbenen Umhang und eine cremige Schaumkrone? Na klar, die Rede ist vom viel gerühmten IPA. Das India Pale Ale vermisst in seinem Namen kein N, wie oft fälschlicherweise angenommen wird. Dafür besticht es mit seinem vielschichtigen Charakter und als Referenzstil mischt es die amerikanische Craft-Beer-Szene regelmäßig auf. Was du sonst noch über das hopfenbetonte Gebräu wissen musst und wie es dir in deinem eigenen Braukessel gelingt? Das erfährst du in unserem Bierporträt!
Woher stammt das India Pale Ale?
Zu jedem herausragenden Bier gehört auch eine gute Geschichte! So besagt die Legende, dass das IPA sich aus dem englischen „Octoberbeer“ entwickelt hat. Damals sollte das Gebräu in die indischen Kolonien geliefert werden und die dort stationierten Soldaten stärken. Damit das wertvolle Getränk auf der langen Reise nicht verdarb, sicherten es die Engländer doppelt ab. Zum einen erhöhten sie den Alkoholgehalt auf das Doppelte eines herkömmlichen Ales. Zum anderen verpassten sie dem Gerstensaft eine separate Ladung Hopfen, der ja bekanntlich desinfizierende Eigenschaften mitbringt.
Auf diese Weise soll das Bier seine Reise in den fernen Osten gut überstanden haben. Gleichzeitig war das India Pale Ale geboren. Klingt schlüssig? Nun ja, bis heute ist der Wahrheitsgehalt dieser Geschichte nicht erwiesen. Sicher ist: Auch wenn die Amerikaner sich ihren liebsten Bierstil gerne auf die eigenen Fahnen schreiben – das IPA stammt aus Großbritannien. Dort wurde es bereits vor 200 Jahren namentlich erwähnt. Allerdings gilt das India Pale Ale und seine Brauweise nach wie vor als Referenzstil in der amerikanischen Craft-Beer-Szene.
India Pale Ale auf einen Blick
- Alkohol: 7 – 11 %
- Stammwürze: 12,5 – 18,5 °P
- IBU: 40 – 60
- EBC: 10 – 30
- Hefe: obergärig
- Aussehen: Gold bis Kupfer mit cremiger Krone
- Karbonisierung: mittel
So genießt du dein IPA stilecht!
Das India Pale Ale mag es nicht, direkt aus dem Kühlschrank getrunken zu werden. Lass ihm ein paar Minuten Zeit. 8 – 10 °C sind die ideale Trinktemperatur für das kupferfarbene Geschmackswunder. Im klassischen Craft-Beer-Glas entwickeln sich die Aromen ideal. Alternativ verwendest du jedes andere Bierglas mit geschwungenem Körper und ausgestelltem Rand. Denn durch die breite Öffnung kann das aromatische IPA die ganze Breite der Zunge benetzen und seine komplette Palette von bitter bis fruchtig entfalten. Und wie jedes andere Bier trinkt es sich am besten in herzerwärmender Gesellschaft und bei inspirierenden Gesprächen!
Welches Essen passt zu IPA?
Das India Pale Ale ist der ideale Gefährte für deftige und reichhaltige Gerichte. Denn der bittere Hopfen säubert bei jedem Schluck die Geschmacksnerven auf der Zunge. Somit bleibt der Gaumen stets offen für neue kulinarische Überraschungen, ohne dabei abzustumpfen. Zitrusfrische Nuancen sorgen außerdem dafür, dass sich fettige Speisen nicht so schwer anfühlen. Probiere doch mal die Kombination aus IPA mit Käse und Bacon, frittierten Beilagen oder einer Bratwurst. Salzstangen und andere Knabbereien hingegen dämpfen die Bitterkeit und kitzeln neue Aromen aus deinem Gebräu heraus. Du magst es gerne außergewöhnlich? Obstsalat und IPA Bier wäre eine dieser Paarungen, die einen speziellen Geschmack benötigen. Wohl bekommts!
India Pale Ale selber brauen?
Was für eine Frage – natürlich geht das! Unser Rezept für IPA beschert dir 20 Liter feinsten Hopfentrunks. Wenn sich Mango, Limette und Grapefruit an der Zunge begegnen, dann ist dein Brauexperiment definitiv gelungen. Denn Citra ist der Hopfen der Wahl, wenn es um möglichst viel Fruchtaroma im Bier gehen soll. Die Kombination aus drei Malzsorten bringt die hübsche kupfergoldene Farbe mit sich. Alle Zutaten findest du selbstverständlich in unserem Shop! Lass uns gerne wissen, wie dir dein selbst gebrautes IPA schmeckt!
Was ist der Unterschied zwischen IPA und Pale Ale?
Auch wenn sich das IPA aus dem Pale Ale entwickelt hat: Die beiden Bierstile haben ähnlich viel gemeinsam wie Hopfen und Malz. Und genau darin unterscheiden sie sich auch. Während das Pale Ale moderaten Alkohol und malzbetonten Geschmack mitbringt, steht das IPA auf der gegenüberliegenden Seite des Spektrums. Hopfig-bitter und mit erhöhter Drehzahl ist es seinem bierigen Entwicklungshelfer um einiges überlegen und sollte daher auch bitte nicht in dieselbe Schublade gesteckt werden!
NEIPA und DIPA – Abwandlungen des gleichen Stils
Noch mehr Abkürzungen gefällig? NEIPA ist die Kurzform von New England India Pale Ale. Sie bezeichnet eine fruchtbetonte und weiche Variante des IPA, dessen Bitterkeit nicht so sehr in den Vordergrund drängt. Geboren in Neuengland (USA), entstand es aus einem Experiment mit einer herkömmlichen IPA-Rezeptur. Diese wurde weder filtriert noch pasteurisiert. Daraus entwickelte sich ein Gebräu mit vollem Aroma und einem weichen Mundgefühl – typisch NEIPA eben!
Mehr Hopfen, mehr Malz. Das Double India Pale Ale (DIPA) verfolgt den Ansatz: Doppelt hält besser. Daraus entsteht eine kräftige Variante des aromatischen Gebräus mit einem Alkoholgehalt im oberen Bereich. Schwer und voll, mit cremigem Mundgefühl ist das DIPA kein Bier gegen den schnellen Durst. Es möchte schluckweise genossen werden!
Weitere India Pale Ale Sorten, die du probieren solltest!
- Black IPA: bitterer Hopfen mit starkem Malzaroma im dunklen Kleid. Nicht zu verwechseln mit einem Stout!
- White IPA: aus Weizen gebraut und dadurch heller in der Farbe.
- Brut IPA: so trocken wie ein Weißwein! Spezielle Enzyme entfernen den Zucker.
- Triple IPA: die nächste Steigerungsstufe der DIPAs. Noch mehr Alkohol, Hopfen und Malz für ein intensives Trinkvergnügen.
- Session India Pale Ale: eine leichte Variante, die auch zwischendurch genossen werden kann, ohne gleich einen dicken Kopf zu machen!
- West Coast IPA: Hopfen satt! Hier wird nicht am Kraut gespart. Heraus kommen würzig-harzige Kreationen quer durch den Aromengarten.
- East Coast IPA: vollmundiger und süßer als der Vertreter von der anderen Seite.
4 Antworten
Moin das Staut habe ich probiert. Interessant ist mir aber zu kräftig im Geschmack.
Ich bevorzuge das alte Helle. Allerdings nach über 6 Monaten Reifezeit.
Auch das Englische Bitter ist nach langer Reifezeit gut trinkbar.
Mit freundlichen Grüßen Helmut Fischer
Hallo Helmut,
danke dir für deine Eindrücke von unseren Maischepaketen. Das Stout ist definitiv sehr kräftig und kann gut und gern auch über ein Jahr gelagert werden. Diese dunklen Biere entwickeln dann interessante Reifenoten.
Viel Spaß weiterhin beim Ausprobieren.
Prost wünscht Anja, die Bier Sommelière vom Team Gastro Brennecke
Hallo zusammen
Wenn es nicht so herb werden soll.
Wieviel Hopfen muss ich weniger nehmen?
Möchte 30 Liter nachbauen
Vg. Werner
Hallo Werner,
schön, dass du unser Rezept ausprobieren willst. Derzeit sind wir bei 55 IBU (International Bitter Units). Meine Empfehlung ist direkt am Anfang die Bittereinheiten deutlich zu verringern und anstatt mit 25g Hopfen mit 10g für 75 Minuten kochen. Dann bist du bei 42 IBU und hast eine ausgewogenen Bittere. Wenn du noch weiter runter gehen willst, dann könntest du auch die nächste Hopfengabe mit 10g für 35 Minuten kochen nehmen. Das reduziert auf 38 IBU.
Die anderen Hopfengaben lässt du so, da hier immer mehr das schöne Aroma vom Citra Hopfen in der Würze gelöst wird und aufgrund der kürzeren Kochzeiten weniger die Bitterstoffe.
Viel Spass beim Ausprobieren.
Prost von Anja, die Bier Sommelière vom Team Gastro Brennecke