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Irish Stout – ein dunkles Bier, das aus der Reihe tanzt

Schwarz wie Ebenholz. Cremig in der Krone. Und ein bisschen Widerspruch in sich. Denn das Irish Stout ist genau genommen das Weichei unter den traditionellen Starkbieren. Es lässt sich schwer in eine Schublade pressen und punktet mit seinem einzigartigen Aroma und Mundgefühl. Einmal gekostet, wirst du dieses Bier so schnell nicht mehr vergessen! Woran das liegt und wie du dein eigenes Irish Stout zu Hause braust, verraten wir dir in diesem Artikel!

Was ist ein Irish Stout?

Wie der Name schon sagt, stammt diese bierige Herrlichkeit aus Irland. Das ist aber auch der einzige Fakt, der bei diesem Gebräu stimmig ist. Ansonsten tanzt es mächtig aus der Reihe: Gebraut mit aromatischen Röstmalzen, entwickelt es neben seinen typischen Nuancen nach Kaffee und Schokolade seinen charakteristisch herben Abgang. Das hat ihm auch den Codenamen Dry Stout eingebracht. Als solches nimmt es eine Sonderstellung unter den Starkbieren (Stouts) ein. Denn es bringt lediglich einen Alkoholgehalt zwischen 4 und 6 % mit. Damit bricht es auch die allseits bekannte Faustregel: Alkoholgehalt = Trinktemperatur. Tatsächlich genießt du das Irish Stout am besten bei 11 – 13 °C.

Lediglich beim Aussehen kennt das Dry Stout keine Kompromisse. Den tiefschwarzen Trunk ziert eine cremig-feinporige Schaumkrone, die sich in einem satten Beige präsentiert. Wenn dir dieser Anblick bekannt vorkommt, hat das einen einfachen Grund: Das wohl bekannteste Irish Stout ist das klassische Guinness Draught.

Nuancierter Dry Stout Geschmack: Mocca mit Schokolade

Irish Stout gehört zu den beruhigten Bieren. Durch den gemäßigten Gehalt an Kohlensäure lässt es sich schneller zapfen und süffig schlürfen – vielleicht der Grund, warum es niemals bei nur einem Dry Stout bleibt. Der vielschichtige Geschmack basiert auf dem Einsatz von Röstmalzen. Dadurch entsteht ein kräftiger, kaffeeartiger Abgang, getragen von mittlerer bis ausgeprägter Bitterkeit (30 – 40 IBU). Schokoladige Nuancen am Gaumen steuern die brisante Raffinesse bei, die dieses Bier so facettenreich macht. Paradox: Zwar zählt das Irish Stout zu den Starkbieren, bleibt aber im Körper überraschend schlank.

Obwohl der Anteil an Kohlendioxid bekanntermaßen gering ist, ziert das Dry Stout eine feinporige Schaumkrone. Das beinahe seidige Gefühl auf den Lippen ist dabei schon fast legendär! Der Grund für diese einzigartige Konsistenz liegt in den Stickstoffbläschen, die beim Einschenken per Zapfanlage durch den aromatischen Trunk wandern. Bei der abgefüllten Variante in Flasche und Dose übernimmt diese Funktion das sogenannte Widget – eine kleine Kugel, die beim Schütteln Stickstoff freigibt.

Weitere populäre Irish Stout Sorten

  • Beamish: 28 Jahre lang lief das dunkle Bier aus Cork sogar dem alles dominierenden Guinness den Rang ab, nur um ihn 1833 ein für alle Mal abzutreten. Es bringt eine nussige Note mit, die vom fruchtigen Aroma des Hopfens getragen wird. Insgesamt wirkt es kräftiger und voller im Körper. In Deutschland konnte sich dieses Irish Stout nicht durchsetzen. Beim nächsten Irlandurlaub solltest du die Gelegenheit nutzen und dieses besondere Bier verkosten.
  • Murphy’s: Ein weiterer Möchtegern Konkurrent, der sich international nicht gegen die Guinness Übermacht behaupten konnte. In Irland wird das Dry Stout von Murphy’s als absoluter Geheimtipp gehandelt. Oft auch als das bessere Guinness bezeichnet, punktet es mit einem facettenreichen, leicht rauchigen Geschmack und einem festen Schaum, der an einen Latte Macchiato erinnert.

Die Geschichte des Irish Stout

So wie alle anderen Stout Sorten begann auch die Reise der irische Variante ursprünglich in England. Anfang des 18. Jahrhunderts war die Industrialisierung in vollem Gange. Dabei etablierte sich aus dem beliebten Porter das Stout Porter: Eine stark alkoholische Version, die als Getränk der Arbeiter gehandelt wurde. Im Laufe der Zeit kamen britische Brauereien auf die Idee, eine Edel-Variante mit herzhafter Süße herzustellen und sich damit vom klassischen Arme-Leute-Trunk abzugrenzen.

Das bittere Stout fand seinen Weg nach Irland, wo es von diversen Brauereien in abgewandelter Form aufgegriffen und vermarktet wurde. Heute wird das Dry Stout neben dem kommerziellen Boom auch von vielen kleinen Craftbeer Produzenten sehr geschätzt. Um die feinen Aromen noch zu verstärken, kommen oft ganze Kakao- oder Kaffeebohnen während des Brauvorgangs zum Einsatz. Nicht nur unter den Irlandanhängern findet das dunkle Bier mit dem facettenreichen Geschmack seine Fans. Es ist vor allem seine Leichtigkeit, die in geselligen Runden gerne zelebriert wird.

Weitere Stout Bier Varianten

  • Imperial Stout: Den royalen Namen bekommt das Bier durch seinen hohen Alkoholgehalt von 12 % und mehr. Voll malzig im Körper und dickflüssig in der Konsistenz ist dieses Gebräu nichts für sanfte Gemüter.
  • Milk/Sweet Stout: Ein malzbetontes Bier, dessen süßer Charakter durch die Zugabe von Laktose unterstrichen wird. Das macht diesen Trunk zu einem nahrhaften Genuss mit exquisiter Cremigkeit.
  • Oatmeal Stout: Haferflocken sind das Geheimnis dieses dickflüssigen, oft schon moussig anmutenden Bieres.
  • Espresso Stout: Ein vollmundiges Dessert Bier, das tatsächlich keine einzige Kaffeebohne enthält. Das angenehme Aroma entsteht durch kräftiges Anrösten der Gerste.

Dry Stout ganz einfach selbst brauen

Industriell hergestelltes Bier ist dir zu Mainstream? Dann bist du hier genau richtig. Denn in unserem Rezept zeigen wir dir, wie du volle 20 Liter herrliches Irish Stout zu Hause selbst braust. Mit einem Alkoholgehalt von 6,4 % und einer Stammwürze von 15,7 % präsentiert es sich von seiner aromatischen Seite. Gerstenröstmalz spendiert die kräftigen Kaffee- und Schokoladenuancen, während fruchtiger Hallertau Blanc Hopfen seine herbe Note zum Besten gibt. Nach rund 8 Wochen Reifezeit genießt du ein süffiges Dry Stout, das hervorragend zu deftigem Rindfleisch, kräftigem Blauschimmelkäse oder süßen Desserts passt.

Was du sonst noch mit Irish Stout anstellen kannst

Wenn dunkles Bier eine Bereicherung in der Küche darstellt, ist Dry Stout eine regelrechte Delikatesse. Es unterstreicht schokoladige Desserts, ohne dabei zu dominant zu werden. Dafür verleiht es eine natürliche Saftigkeit, die jedes langweilige Brownie Rezept aufwertet. Es soll ja tatsächlich Menschen geben, die kein Bier mögen. Servierst du ihnen einen Irish Stout Cake, werden sie eines Besseren belehrt. Verborgen in einer verführerischen Schokocreme balanciert das Dry Stout mit seiner herben Note die süße Sünde perfekt aus. Doch auch im herzhaften Eintopf kommt das dunkle Gebräu zum Einsatz. So wird der traditionelle Irish Stew aus Rind und Lamm gezaubert, selbstverständlich mit einem großzügigen Schuss Bier verfeinert. Bei so viel Raffinesse wundern uns nicht mehr, warum das Irish Stout so beliebt ist. Stattdessen genießen wir diesen Trunk mit allen Sinnen und wünschen dir gutes Gelingen bei deinem Brauvorhaben. Cheers!

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2 Antworten

  1. hi, betreffend des Irish Stout,
    also ich brau nun schon einige Jahre, aber bei der Schüttung von 5,3 Kg kann ich bei bestem willen nicht auf 16,7 % Stammwürze bzw 7,4 % Alc kommen!
    Bitte um aufklärung
    mfg

    1. Hallo Rudi,
      laut nachrechnen komme ich auf 7% (statt 7,4% – danke für den Hinweis) und einer Stammwürze von 16,7°Plato mit einem Restextrakt von 4,2°P. Es ist ein sehr intensives vollmundiges Bier.
      Viele Grüße
      Anja

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