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Welches Bier trinkt man in Belgien?

Faszination belgisches Bier! Kaum jemand kann sich der Vielfalt dieser Bierkultur entziehen. Bis heute stehen die über 1.000 Sorten für Freude an der Braukunst. Auf ein Reinheitsgebot wie hier in Deutschland wird dezent gepfiffen und stattdessen der Nase nach gebraut. Diese vogelfreie Fantasie der Braumeister*innen führt zu einer nie gekannten Fülle. Es verwundert dadurch nicht, dass belgisches Bier seit 2016 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Irgendwo zwischen Lambic, Champagner-, Stark- und Witbier findet hier jeder Mensch schnell einen Favoriten, der den eigenen Geschmack bereichert.

Warum ist Belgien für Bier bekannt?

Bis heute werden zur Herstellung der schmackhaften Gerstensäfte alle vier Varianten der Gärung genützt. Anders würde sich die optische und geschmackliche Fülle der belgischen Biere nicht bewerkstelligen lassen.

  • Niedrige Gärung: Pils und Lager sind typische Vertreter untergäriger Biersorten. Beide lieben es kühl und langsam. Und obwohl die belgische Craftbier Szene reich an Experimenten ist, führt das gute alte Pils immer noch die Verkaufslisten an.
  • Gärung mit belgischer Spezialhefe: Alkoholtoleranz lautet das Stichwort. Anders könnten Starkbiere wie das Tripel nicht gebraut werden.
  • Wilde Gärung: Das Lambic wird nicht mit extra zugegebener Hefe vergoren. Stattdessen lagert der Trunk in offenen Trögen mit großer Oberfläche. Die Umgebungsluft transportiert auf natürlichem Weg genügend wilde Hefen, um eine spontane Gärung in Kraft zu setzen.
  • Gemischte Gärung: Ein fertig vergorenes Bier wird in Holzfässern für mehrere Monate bis Jahre gelagert. Dadurch säuert sich das Gebräu leicht an, ähnlich wie bei der reinen wilden Gärung.

Wie viele belgische Biere gibt es?

Die kurze Antwort lautet: unzählige! Die belgische Braukunst strotzt nur so vor Vielfalt und kreativen Namen. Der Grund dafür ist schnell erklärt. Im Jahre 1919 trat das berüchtigte Vandervelde-Gesetz in Kraft. Es verbot den Bars den Verkauf von Spirituosen und anderen Getränken mit über 18 % Alkohol. Selbstverständlich war die Empörung groß und eine Alternative musste her. Warum nicht eine eigene Bierreihe mit erhöhtem Alkoholgehalt kreieren? Gesagt, getan und das Schlupfloch kreativ genützt! Und ohne Rum, Whiskey und Co. konnten sich die drehzahlreichen Biersorten schnell ein Monopol erarbeiten. Dies legte den Grundstein der Starkbierkultur. Zwar wurde das Gesetz 1983 wieder aufgehoben, die Sortenvielfalt blieb aber bestehen.

Heute regieren in Belgien zwei Platzhirsche die Brauereilandschaft: zum einen die weltweit bedeutsamste Brauereigruppe ABInBev und zum anderen niederländisches Heineken, das dir als Biertrinker*in ohnehin ein Begriff sein wird. Obwohl beide das größte Stück vom Kuchen abbekommen, existieren daneben noch rund 280 Kleinbrauereien. Diese produzieren etwa 500 Sorten belgisches Bier. Rechnest du nun alles zusammen und ergänzt die Liste um Spezialbiere und Craftbier, erhältst du sage und schreibe über 1.000 Varianten!

Warum ist belgisches Bier so teuer? Diese Frage erübrigt sich beim Blick auf den Aufwand, den manche Brauereien betreiben. Um sich gegen die Großen zu behaupten, ist ihnen kein Experiment zu schade und kein Geschmack zu abgefahren. Diese brautechnische Handwerkskunst und Finesse wollen auch entlohnt werden. Dementsprechend hoch sind die Preise für Craftbier und belgische Bierspezialitäten in den Kneipen und Bars: Zwischen 4 und 10 Euro musst du rechnen – je nach Region und Exklusivität.

Was es mit dem berühmten Trappistenbier auf sich hat

Wer in Belgien Urlaub macht, kommt am Trappistenbier nicht vorbei. Viele Menschen bezeichnen es fälschlicherweise als Bierstil. Dabei ist dieser Name eine besondere Auszeichnung, die mittlerweile nur mehr zwölf Brauereien weltweit führen dürfen. Wer das sechseckige „Authentic Trappist Logo“ auf seiner Tür prangen sehen will, dessen Gebräu muss folgende Auflagen erfüllen:

  1. Der Brauprozess muss innerhalb von Klostermauern erfolgen.
  2. Die Trappistenmönche müssen diesen beaufsichtigen.
  3. Der Verkauf des Gebräus darf keinen Gewinn erzielen, sondern lediglich die Kosten des Klosters decken. Überschüsse gehen zu 100 % an karitative Einrichtungen.


Das erklärt, warum Trappistenbier als Rarität gehandelt wird und dabei so vielfältig sein kann. Obwohl es noch rund 40 Kloster gibt, brauen davon nur 12. Allein sechs davon befinden sich in Belgien. Deswegen ist Trappistenbier aus der Biergeschichte dieses Landes nicht wegzudenken.

Wie schmeckt belgisches Bier oder: die wichtigsten Stile der Braukultur!

  • Pils – hell, bis 5 % Alkohol, deutlich bitter mit dezenter Frucht
  • Dubbel – dunkel, bis 8 % Alkohol, malzig bis leicht fruchtig
  • Tripel – hell, bis 10 % Alkohol, malzig mit geringer Süße und Bitterkeit
  • Quadrupel – bis 15 % Alkohol, stark malziger Geschmack
  • Witbier – helles Weizenbier, bis 5 % Alkohol, fruchtig und leicht säuerlich
  • Amber/belgisches Ale – bernsteinfarben, bis 5 % Alkohol, süffig und vollmundig mit Karamell
  • Lambic – variable Farbe, bis 5 % Alkohol, säuerlich-ursprünglicher Geschmack
  • Geuze – Mischung aus zwei unterschiedlich alten Lambic Sorten
  • Faro – Geuze mit Kandiszucker, gärt in der Flasche weiter
  • Fruchtbier: Lambic oder Geuze mit ganzen Früchten vergoren, z. B. Kriekbier
  • Rotbier – rötlich, bis 5 % Alkohol, fruchtig-sauer durch Reifung im Eichenfass
  • Bière de Champagne – Jungbier mit Weinhefe vergoren, von hell bis dunkel

Belgische Biere trinken und genießen

Wie du belgisches Bier am besten trinkst, ist vom jeweiligen Stil abhängig. Während ein Pils ganzjährig bei Kühlschranktemperatur einem klassischen Bierglas ideal sein Aroma entfaltet, sollte ein Tripel zwischen 6 und 10 °C aus einem Kelch genossen werden. Wild Vergorenes wie Lambic und Geuze mögen es um die 5 °C am liebsten. Ihre säuerlichen Noten erfrischen deine Kehle im Sommer und freuen sich über fischige Begleitung aus dem Meer.

Dubbel, Tripel und Quadrupel als Starkbiere lassen sich am besten genießen, wenn es draußen ungemütlich wird. Der malzige Geschmack harmoniert wunderbar mit weihnachtlichen Keksen oder winterlichen Eintöpfen. Lass dich nicht hinreißen und trinke einen dieser Gesellen gegen den Durst! Er wird dir sofort zu Kopf steigen und der Genuss ist dahin! Trinke diese belgischen Biere ganz bewusst und lasse dir jeden Schluck langsam über den Gaumen gleiten.

Generell musst du dir aber keine Sorgen über den optimalen Genuss belgischer Bierspezialitäten machen. Denn wenn du in einem der zahlreichen Biercafés Platz nimmst, bekommst du dein Gebräu immer passend temperiert und im idealen Glas serviert.

Welches ist das beste belgische Bier?

Diese Antwort kann dir nur dein Gaumen geben. Fakt ist: Die belgische Bierkultur lebt und wird in Städten wie Brüssel oder Brügge täglich gepflegt. Es ist nicht einfach nur ein beliebtes Getränk, sondern prägt das Lebensgefühl einer ganzen Nation. Wir sagen Proost und freuen uns auf den nächsten Ausflug quer durch die Vielfalt der hiesigen Bierkarte!

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2 Antworten

  1. Tripel – hell, bis 100 % Alkohol, malzig mit geringer Süße und Bitterkeit (Sollte wohl 10% sein)

    Heiniken ist definitiv nicht belgisch, sondern niederländisch.

    Ansonsten fand ich den Artikel gut.

    1. Hallo Mike,
      danie für den Hinweis mit den 100% – haben wir sofort korrigiert. Was Heineken angeht – so haben wir nicht geschrieben, dass es belgisch ist, nur, dass die Brauerei auch in Belgien ein Platzhirsch ist 😉 Aber wir versuchen das auch noch einmal deutlicher darzustellen.
      Liebe Grüße
      Yvonne
      Team Gastro Brennecke

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