Nussiges Bier – Inspiration für deinen Braukessel!
Bier und Nüsse passen zusammen wie Butter und Brot. Eine großartige Snackkombi, die auf keiner Party fehlen darf. Doch wenn es um Nussbier geht, scheiden sich die Geister. Und dass, obwohl in diesen Zeiten Bier mit allen möglichen Nuancen verfeinert wird. Dabei ist es in der amerikanischen Craftbeer Szene völlig normal, Bier mit Nusscharakter geschmacklich auf links zu drehen und ordentlich Pfiff in den Einheitsbrei zu bringen. Wird dieser Trend auch unsere Gefilde erreichen? Es bleibt abzuwarten – zumindest ist uns beim Recherchieren bereits das Wasser im Mund zusammengelaufen!
Nussiges Bier – die Amerikaner wissen, wie es geht!
Nussbier ist aus der amerikanischen Craftbeer Szene schon lange nicht mehr wegzudenken. Dabei wird in puncto Schalenfrucht eher geklotzt statt gekleckert: Erdnüsse, Pekannüsse und Makadamianüsse stehen ohnehin an der Tagesordnung. Mandeln und sogar Pistazien landen auf der Zutatenliste so manchen Gebräus. Walnüsse und Haselnüsse bilden aufgrund ihrer Bitterstoffe eher das Schlusslicht. Es ist gar nicht so leicht, die richtige Dosis zu finden. Denn Nüsse besitzen von Natur aus einen hohen Fettgehalt, der den Brauvorgang gehörig torpedieren kann. Es ist wie so oft Fingerspitzengefühl gefragt.
Von der Intensität her rangiert das Nussbier irgendwo zwischen dezent und markant und polarisiert damit die Gemüter der eingefleischten Craftbeer Fans. Denn die nussigen Aromen werden oft von einem ungewohnt herben Charakter begleitet, der nicht jedermanns Sache ist. Deswegen packen mutige Brauer*innen aus dem Amerika nicht nur Nüsse aller Art in den Braukessel. Sie verfeinern zusätzlich mit anderen Komponenten, um geschmackliche Schwächen auszugleichen und das Nussbier in sich abzurunden. Damit sorgen die ungewöhnlichen Kreationen für viel Abwechslung am Gaumen.
Diese Nussbiere sind in Amerika legendär!
Die besten Kreationen entstehen, wenn Experimentierfreude auf ein kleines bisschen Wahnsinn trifft. Sonst würde sich wohl kaum eine Erklärung dafür finden, warum gerade Honig Erdnüsse in einem Biersud landen sollten. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es hört auf den klingenden Namen „Mr. IPA-Nut“: Fruchtiger Hopfen trifft auf salzige Erdnüsse, abgerundet durch einen Hauch von Süße. Eine Kreation, die ein wahres Feuerwerk am Gaumen zünden soll! Zumindest ist es mittlerweile sehr schwer, diese Nussbier Kreation noch irgendwo zu ergattern.
Ein weiteres Beispiel für amerikanisches Nussbier findet sich in Oregon. Die ansässigen Braumeister der Wolves & People Farmhaus Brauerei kamen auf die spannende Idee, ein Table Stout auf Haselnüssen und Trüffel altern zu lassen. Natürlich alles saisonal und regional. Heraus kam ein Sud mit 4,7 % Alkohol und dem klingenden Namen „La Truffe“. Diese Extravaganz zeigt sich nicht nur im stolzen Preis, sondern vor allem im Geschmack. Denn der sicher nicht jeden Gaumen, aber weiß mit seinen überraschenden Nuancen definitiv zu punkten.
Auch in Michigan entstand ein legendäres Nussbier. Die Jungs von der Loggers Brewing Company warfen frisch geröstete Erdnüsse, Haferflocken und Laktose in den Sud. Heraus kam ein deftiges Gebräu mit dem ungewöhnlichen Namen „We creamed our Peanuts Oatmeal“. Das klassisch schwarze Milk Stout mit mittelbrauner Schaumkrone zeigt sich gemäß seinem Namen cremig am Gaumen. Dabei bleibt es überraschend balanciert: Nussig mit subtilem Raucharoma und raffinierte Süße tanzen am Gaumen um die Wette.
Nussiges Bier – gibt’s da ein Rezept?
Wir dachten schon, du fragst nie! Die Rezepte der obengenannten Beispiele werden natürlich wie die eigenen Augäpfel gehütet. Doch wir wären hier nicht auf einem Bierbraublog, wenn wir dir nicht ein paar Inspirationen für deinen eigenen Braukessel an die Hand geben würden. Kleiner Tipp im Voraus: Viele der nussigen Biere sind eher schwer und in der Kategorie Winterbier einzuordnen. Kein Wunder, denn Röstkastanien und Co. gehören einfach in die dunkle Jahreszeit. Aber das soll deiner Experimentierfreude keinen Abbruch tun. Mach es wie die Amis und lass deiner Kreativität einfach freien Lauf!
Als Basis empfehlen wir dir unser Irish Stout Bier Rezept oder ein klassisches Pale Ale, falls du es etwas leichter magst. Alle Standardzutaten für dein Nussbier findest du selbstverständlich in unserem Shop!
- Fein geriebene Kastanien mit Willamette Hopfen kombiniert und mit bayrischer Weißbier Hefe vergoren. Daraus ergibt sich ein dunkles Weizenbier mit bananigem Kick, leichten Röstaromen und bitteren Noten – und einem eindrucksvollen Nussaroma!
- Geröstete Walnüsse im Sudkessel geben eine herbe Note im Abgang, die gewiss ihre Liebhaber finden wird. Kombiniert mit Ahornsirup entsteht daraus ein süffiger Trunk.
- Auch Experimente mit jungen Nüssen sind möglich. Walnüsse und/oder Haselnüsse noch grün vom Strauch oder Baum geerntet, kurz angeknackt oder gleich geviertelt werden mit allen anderen Zutaten vergoren. Dabei rechnest du grob ein bis zwei Nüsse pro 6 Liter und tastest dich langsam an die gewünschte Intensität heran. Allerdings geben Walnüsse zusätzliche Bitterstoffe in das Bier ab. Das solltest du berücksichtigen.
Solltest du Interesse an einem vollständigen Rezept haben, dann sag‘ uns doch einfach Bescheid. Wir lassen dann von unserer Biersommelière eins kreiren und veröffentlichen es hier in unserem Blog.
Wann ist die richtige Zeit für Nussbierß
Am 13. September wird der Nationaltag der Erdnuss gefeiert. Grund genug, um dein Selbstgebrautes deinen Freunden zu präsentieren. Ansonsten passt Nussbier ideal in die dunkle Jahreszeit. Wenn es draußen stürmt und die Temperaturen gegen 0 sinken, wärmt dir sein kräftiges Geschmacksprofil das Herz und die Seele. Ansonsten steht es dir natürlich frei, wann du dir dein Nussbier schmecken lässt. Klassischerweise reichst du dazu eine Handvoll gerösteter Erdnüsse oder ähnlich salzige Snacks. Interessanter Fakt am Rande: Zu dunklem Nussbier passen auch Süßspeisen. Gönn dir bei Gelegenheit mal ein Bieramisu – du wirst überrascht sein!
Wie trinke ich Nussbier am besten
Grundsätzlich solltest du deinem Nussbier ein schönes Bierglas gönnen. Das kann ein Bierbecher, ein Degustationsglas oder ein klassischer Humpen sein. Völlig egal, solange du es nicht direkt aus der Flasche trinkst. Denn das wäre ein ähnlicher Frevel, wie ein Steak in die Fritteuse zu werfen. Die Trinktemperatur hängt dabei vom ursprünglich gebrauten Biertyp ab. Ein Stout entfaltet sein volles Aroma bei ca. 12 – 14 °C, während es ein IPA gerne etwas kühler möchte