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Wie lange muss Wein atmen?

Wein muss atmen. Den Satz kennst du sicher – er gehört zum Weintrinken dazu und ist im Wortschatz eines jeden Weinliebhabers fest verankert. Wenn wir von “Wein atmen” sprechen, dann meinen wir im Grund genommen die Oxidation des Weins. Durch das Öffnen der Flasche oder des Fasses (Barrel) sowie den Kontakt mit Sauerstoff entwickelt sich der Wein weiter. Bestimmte Aromen entfalten sich besser oder überhaupt erst – und unangenehme Gerüche verschwinden. Oft schmeckt der Wein intensiver und vollmundiger. Den Wein atmen lassen ist dabei mehr als nur eine offene Flasche für ein paar Minuten. Weißt du, wie lange guter Wein wirklich atmen muss? Warum du einen guten Wein atmen lassen solltest und ob das auch für Weißwein gilt? In diesem Beitrag und in 5 Minuten Lesezeit erfährst du alles, was du über das “Wein atmen” wissen musst.

Warum muss man einen guten Wein atmen lassen?

Ein guter Wein ist wirklich etwas Besonderes – ein Gaumenschmaus, ein feines Geschenk und das i-Tüpfelchen zu einem köstlich zubereiteten Dinner. Fehlt die richtige Weinbelüftung, dann kann wertvolles Weinaroma verloren gehen. Daher ist das Atmen von Wein weit mehr als ein Ritual von Weinliebhabern. Vor allem Rotweine mit einem hohen Tanningehalt (charakteristischer Gerbstoff) gewinnen hierdurch einen weicheren und ausgewogenen Geschmack. Zusätzlich verschwinden unangenehme Schwefel- oder Korkgerüche.

Am besten funktioniert das “Wein-Atmen”, wenn der Wein in einen Dekanter oder eine Karaffe umgefüllt wird. Dadurch vergrößert sich die Oberfläche des Getränks – und der Sauerstoff kann schneller wirken.

Muss jeder Wein atmen?

Das Dekantieren, also das Umfüllen in ein bauchiges Gefäß, ist vor allem bei jungen Rotweinen und Weinen, die in Holzfässern gereift sind, wichtig. Diese entwickeln hierdurch erst ihr volles Weinbukett. Durch leichtes Schwenken im Glas kannst du diesen Effekt noch verstärken.

Vorsicht ist geboten bei reifen Rotweinen, die älter als acht Jahre sind. Diese können durch den intensiven Kontakt mit Sauerstoff unter Umständen schneller oxidieren und an Geschmack verlieren. Im schlechtesten Fall “kippt” der Wein und wird untrinkbar. Älteren Rotwein solltest du also sofort nach dem Öffnen servieren. Und falls du ihn doch umfüllen möchtest, zum Beispiel um den Bodensatz zu entfernen oder um ihn schick zu präsentieren, dann sollte das unmittelbar vor dem Trinken erfolgen.

Und wie lange sollte der Wein nun atmen? Eine allgemeingültige Antwort darauf gibt es nicht, da diese von verschiedenen Faktoren abhängt. Ein junger Rotwein benötigt in der Regel mehr Zeit zum Atmen als ältere Rotweine oder Weißweine. Außerdem gilt: Ist der Wein jünger, dann darf die Karaffe ruhig etwas bauchiger sein. Als Faustregel kannst du dir merken:

Je schwerer und komplexer und jünger der Wein ist, desto länger sollte er atmen. Gerne auch schon einmal ein paar Stunden – für einen rundum harmonisch perfekten Weingenuss.

Der erste Schritt:

Der erste Schritt zum Atmenlassen des Weins ist das Dekantieren. Dabei gießt du den Inhalt des Weins in eine Karaffe oder einen Dekanter um. Je nach Weinart gibt es einige kleine Unterschiede im Vorgehen:

  • Junge Rotweine: Diese profitieren besonders vom Dekantieren. Am besten lässt du den jungen Rotwein für etwa dreißig Minuten bis zwei Stunden atmen – je nachdem, wie aromatisch er bereits beim Öffnen war.
  • Ältere Rotweine: Bei gereiften Tropfen solltest du etwas vorsichtiger sein wegen möglicher Sedimentbildung. Halte die Flasche während des Einschenkens ein bisschen in die Karaffe und lasse ihn langsam hineinfließen. Der Wein kann dann nochmal rund fünfundvierzig Minuten stehen, bevor du ihn genießt oder deinen Gästen servierst.
  • Weißweine: Die meisten weiß gekelterten Sorten müssen nicht zwingend dekantiert werden – wenn dein Exemplar aber viel Holz abbekommen hat (was ihm auf der anderen Seite auch mehr Komplexität geben kann), dann schadet eine kurze Belüftung vor dem Trinken bestimmt nicht. Dekantieren kannst du deinen Weißwein auch dann, wenn du ihn von Weinstein befreien möchtest. Achte darauf, dass der Weißwein vorher Raumtemperatur angenommen hat.
  • Schaum- und Dessertweine und Portwein: Diese Sorten sollten generell nicht dekantiert werden.

Unterschiede zwischen Karaffe und Dekanter: Beides sind Gefäße zum Servieren von Weinen. Der Hauptunterschied liegt in der Form und der Funktion.

Eine Karaffe ist eine meist bauchige Flasche mit einem schmalen Hals und einer Öffnung an der Spitze. Sie wird verwendet, um Getränke wie Saft oder Wein zu servieren. Einige Karaffen verfügen über einen Verschluss, um den Wein vor Staub oder vor Insekten zu schützen.

Der Dekanter hingegen hat eine breitere Basis als eine Karaffe, aber ebenfalls einen langen Hals und eine weite Öffnung. Er dient ganz speziell dazu, Wein zu dekantieren – um ihn von Sediment zu befreien und zu belüften. Hast du aber keinen Dekanter zur Hand, kannst du auch eine Karaffe zum “Wein atmen” verwenden. Oder alternativ eine bauchige Korbglasflasche.

Wie lasse ich den Wein richtig atmen?

Bevor es ans “Wein atmen” geht, solltest du einen kleinen Schluck probieren. Auf diese Weise kannst du das Aroma prüfen und feststellen, ob der Wein zum Beispiel nach Korken oder Schwefel schmeckt. Lässt sich kein unangenehmer oder unerwünschter Geschmack feststellen, dann folgt das sogenannte Vinieren. Hierbei gießt du einen kleinen Schluck Wein in die Karaffe und schwenkst diesen aus. So entfernst du Rückstände, Staubreste oder Ablagerungen aus dem Glasgefäß. Danach beginnt das eigentliche Dekantieren.Der Profi macht das ganz stilvoll, indem er den Wein sanft am Hals der Karaffe entlang gleiten lässt.

Beim Dekantieren des Rotweins kannst du dich an die folgenden Schritte halten:

  • Öffne die Weinflasche etwa eine Stunde (vergleiche die oben angegebene Zeit für schwerere und mildere Rotweine) vor dem Servieren.
  • Gieße den Wein langsam in eine Karaffe oder einen Dekanter.
  • Lasse ihn mindestens dreißig Minuten (oder je nach Wein auch länger) ruhen.
  • Vor dem Servieren kannst du den Wein noch einmal für ein bis zwei Minuten schwenken, um sicherzugehen, dass er ausreichend Sauerstoff aufgenommen hat.

 

Das Atmen des Weins kann den Weingeschmack ganz erheblich beeinflussen oder verändern. Im Idealfall entfaltet der Wein sein volles Potenzial. Also probiere es gleich einmal aus.

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