Das Weihnachtsbier!
Ach, die Weihnachtszeit: bunte Lichter überall, fröhliche Klänge in den Ohren und ein würziger Geruch in der Nase. Im besten Fall noch knirschender Schnee unter den Stiefeln. Was in diesem Bild keinesfalls fehlen darf? Genau – das Weihnachtsbier als schmackhafte Alternative zu Glühwein und Punsch. Wenn du bisher noch nie von diesem aromatischen Gebräu gehört hast, dann solltest du hier dringend einen Schluck (oder zwei) riskieren. Das Festbier trägt den Geschmack der besinnlichen Zeit, wärmt Körper und Seele und lässt sich mindestens genauso gut trinken wie ein süffiger Glühwein. Wer dem Mainstream den Rücken kehren möchte, etwas Neues ausprobieren will oder einfach nur gerne Bier trinkt, der kommt am Weihnachtsbier nicht vorbei!
Was ist Weihnachtsbier?
Kein Wunder, dass dieser Trend in Skandinavien seinen Anfang nahm. Ursprünglich geht die Tradition des Weihnachtsbieres auf die Wikinger zurück. Damals wurde zu Ehren der Wintersonnenwende ein besonderes Gebräu serviert: ohne Reinheitsgebot, mit typisch weihnachtlichen Aromen wie Zimt, Nelke oder Orange.
Mittlerweile findest du auch in Deutschland jede Menge festlicher Biersorten. Manche Brauereien bringen sie im Oktober auf den Markt, andere traditionellerweise erst Mitte November. Es lohnt sich, früh nach den begehrten Sorten Ausschau zu halten. Aufgrund des saisonalen Geschmacks und durch die lange Haltbarkeit sind sie im Handumdrehen ausverkauft.
Dieses besondere Gebräu ist charakterstark, süffig und gehaltvoll. Der Alkoholgehalt ist höher als bei herkömmlichem Suden, damit es bei kalten Temperaturen schön von innen wärmt. Es handelt sich dabei überwiegend um dunkle Biere oder Bockbiere, weswegen sich der Geschmack zwischen rauchig, würzig und malzig-süß bewegt. Die winterliche Note wird von Nuancen wie Kardamom, Karamell oder diversen weihnachtlichen Gewürzen unterstrichen.
Wie du Winterbier am besten trinkst
Im Winter geht alles etwas langsamer. Das spiegelt sich in der Trinkweise des Weihnachtsbieres wider. Am besten gönnst du dir einen Schluck nach dem anderen, ohne Hast und in der entsprechenden Gesellschaft. Damit sich die komplexen Aromen voll entfalten können, darfst du Winterbier nicht zu kalt genießen. Die optimale Trinktemperatur sollte in etwa so hoch sein wie der Alkoholgehalt.
Auch wenn du Winterbier direkt aus der Flasche trinken kannst, empfehlen wir dir dafür spezielle Bierdegustationsgläser. Deren besondere Form ermöglicht, dass die Kohlensäure ungehindert perlen kann und dadurch alle Aromen an die Oberfläche transportiert werden. Zusätzlich sorgt der sich verjüngende Glasrand dafür, dass sich eine appetitliche Schaumkrone bildet.
Winterbiersorten im Überblick
Jedes Weihnachts- oder Winterbier hat seinen eigenen Kopf und trägt die Handschrift seines Braumeisters. Das macht sie zu ausgeprägten Individualisten, die sich schwer in Schubladen pressen lassen. Eine grobe Unterscheidung ist lediglich nach Bierstil möglich. Daher sind typische Winterbiere meist dunkel:
- Stouts und Porter
- (Weizen)Bockbiere
- Barley Wine
- stärker gebraute Klosterbiere
- fassgereifte Biere
Wie werden Weihnachtsbiere hergestellt?
Alle Winterbiere besitzen die typisch kräftig-süße Note durch Gerstenmalz und passender Stammwürze. Während bei Sommerbieren der Hopfen im Vordergrund steht, wird beim Weihnachtsbier der Fokus auf das Malz gelegt. Spezialmalz oder besondere Maischeverfahren sorgen für die dunkle, warme Farbe, mehr Süße und den erhöhten Alkoholgehalt. Denn je höher der Malzgehalt, desto mehr Zucker steht der Hefe für die Gärung zur Verfügung. So erreichen Winterbiere bis zu 13 % – ideal, um dem Körper in der dunklen, kalten Jahreszeit kräftig einzuheizen.
Ist das Bier also hell, wie Pils, Hefeweizen, Weißbier oder Kellerbier eignet es sich nicht so gut für dieses besondere Erlebnis.
Weihnachtsbier zuhause brauen
Rezept
Schnelles Weihnachtsglühbier mit winterlicher Note
Wenn du dein Winterbier nicht selbst brauen möchtest, eignet sich dieses Glühbier als perfekte Alternative zum Glühwein. Warm genossen sorgt es für behagliche Stunden in den eigenen vier Wänden und begleitet einen gemütlichen Abend mit Freunden. Reiche dazu selbst gemachte Zimtsterne und Lebkuchen – das wärmt die Seele und zaubert weihnachtliche Stimmung!
Du brauchst:
- 1 Liter Bockbier
- 1 Prise Kardamon, Musknuss und Zimt
- 3 Gewürznelken
- 1 Sternanis
- Je 1 ausgepresste Zitrone und Apfelsine
- Daumennagel großes Stück Ingwer – nicht zerkleinert !
- 3 Eßl brauner Zucker oder als Ersatz Kandis
- 1,5 Eßl Honig
- Bier auf 60°Grad erwärmen
- alle Zutaten zufügen und min. 15 Minuten ziehen lassen.
- Abseihen und als Geschmacksbooster noch ein Schnapsglas Rum beifügen – ist kein muss, nur wer mag.
Warm genossen ein weihnachtlicher Vorbote, süß und durch die aromatischen Zutaten wärmend. Wer es nicht so süss mag, reduziert Zucker und Honig. Es kommt hierbei auch auf das Ausgangsbier an.
Für eine besondere Note den Schaum mit Zimt bestreuen und genießen!
Interessante Fakten rund ums Winterbier
In Dänemark bringt die Brauerei Tyborg jährlich Anfang November ihr „Julebryg“ heraus. Dieses Winterbier ist nur für sieben Wochen erhältlich. Dafür werden eigene Brauereiboten engagiert, die das Gebräu an ca. 400 Gasthäuser verteilen. Die Dänen lieben ihr Weihnachtsbier so sehr, dass sich daraus sogar ein inoffizieller Feiertag entwickelt hat!
Das Eisbock zählt zu den beliebtesten Winterbieren. Dabei haben wir seine Entdeckung einem simplen Zufall zu verdanken. Als es eines Nachts sehr kalt war, gefror das Bier. Die Fässer barsten und übrig blieb ein großer Eisblock der auf einer Lacke an Biersediment thronte. Natürlich wurde der Verantwortliche dafür zur Rechenschaft gezogen: Er musste das Eis abklopfen und den Rest trinken. Was als Strafe gedacht war, entpuppte sich als Überraschung. Denn die hoch konzentrierte Flüssigkeit schmeckte so aromatisch, dass daraus der Eisbock geboren wurde.
Bis noch vor etwa 100 Jahren waren die Tage von St. Martin bis Weihnachten eine Fastenzeit. Es durfte keine feste Nahrung eingenommen werden, aber: Flüssiges bricht traditionsgemäß das Fasten nicht. So braute man Bockbier, da es als besonders nahrhaft und sättigend galt. Eine flüssige Brotzeit sozusagen. Dadurch wurde sichergestellt, dass die Menschen trotz entbehrungsreicher Zeit genug Energie für die Arbeit hatten. Um 1917 wurde hob die katholische Kirche die Fastenzeit auf – das Bockbier aber blieb. So ist es kein Wunder, dass sich daraus ein gern getrunkenes Winterbier entwickelt hat.
Endecke dein liebstes Weihnachtsbier!
Warum die Adventzeit mit Glühwein und Co. verschwenden, wenn es doch so viele herrliche Winterbiere gibt? Ob malzig-aromatischer Bock, vollmundiges Stout mit karamelliger Note oder eines der süß-fruchtigen Klosterbiere: Die Auswahl ist groß und für jeden Gaumen ist etwas dabei.
Starte gemeinsam mit deinen Freunden eine kleine Challenge: Verkostet die Winterbiere eurer Region und kürt einen Sieger. Oder du braust dir dein Weihnachtsbier einfach selbst. In unserem Shop findest du vom Bierbrau-Buch über das Bierbrau-Set bis hin zu geschmackvollen Flaschen alles, was du dafür brauchst. Lass dich von bekannten Weihnachtsbieren inspirieren oder kreiere dein eigenes Rezept. Allerdings solltest du spätestens im Oktober damit beginnen, damit dein Winterbier noch ausgiebig lagern und reifen kann.
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