Schaurig gut! Drachenblut zu Halloween
Halloween steht vor der Tür! Hast du schon dein Drachenblut vorbereitet? Rotes, schwarzes und grünes Drachenblut gehört einfach dazu – zur Horrorparty mit Kostüm oder als köstlicher Schluck zur gruseligen Filmnacht. Die kleinen roten Drachenblut-Liköre kennt sicher jeder, aber ganz ehrlich, selbstgemachtes Drachenblut schmeckt so viel besser! Nicht nur als pechschwarzer Likör, als dreifarbige Likörauswahl, sondern auch als kirschroter Met. Damit der schaurig-gute Schluck zur Gruselnacht des Jahres gelingt – hier findest du die besten Tipps und Rezepte:
Die kultige Gruselnacht der Kelten
Die amerikanische Kultnacht ist längst nach Europa herübergeschwappt und hat einen festen Platz in unserem Jahreskalender erobert. Ob Kostümparty, das gruselige Krimidinner oder die Grusel-Filmnacht mit Freunden – ein bisschen Gruselfeeling zu Halloween muss einfach sein. Zur Gruseldeko und grausig leckeren Häppchen gehört das ultimative Kultgetränk: Drachenblut. Ob als Likör, Bowle, alkoholfrei mit Waldmeister, als Wein oder blutrünstiger Met – Drachenblut ist der beliebteste Drink in der Nacht der Nächte – vom 31. Oktober auf den 1. November!
Da Halloween schon vor Jahrhunderten von den alten Kelten praktiziert wurde, natürlich anders als heute, spielten in dieser Nacht auch Mythen um die sagenumwobenen Drachen eine Rolle. So hat sich dann das Drachenblut in die Steinkrüge der alten Wikinger gemogelt. Und da noch nicht einmal Thor wirklich wusste, welche Farbe das Blut des gefürchteten Fabelwesens hatte, gibt es den blutrünstigen Trunk heute in allen Farben. Vor allem in Rot, Schwarz und Grün.
Drachenblut: So gelingt der Likör zur Horrornacht
Es gibt nicht das eine Drachenblut-Rezept. Das Netz ist voll mit Likören aus Waldmeister, Kirschen, Pflaumen oder Lakritz. Besonders beliebt ist der schwarze Lakritzlikör, der in Norddeutschland eine Spezialität ist und dort auch als Altöl, Schlick oder Schwarze Sau bezeichnet wird. Der hellrote Drachenblut-Likör, den es in den kleinen Partyfläschchen zu kaufen gibt, enthält meistens Kirschsaft oder Himbeersaft als Geschmack- und Farbgeber.
Wir können uns einen betörend leckeren Grusellikör aus frischen oder tiefgekühlten Früchten und aus Lakritz selbst herstellen. Das ist nicht schwierig, kostet aber schon mal ein bisschen Zeit. Bei Fruchtlikören muss die Ruhephase des Likörs mit einberechnet werden. Nach der Zubereitung sollte dieser mindestens 5 Wochen ziehen, besser sind 8 Wochen. Anders der Lakritzlikör, der ratzfatz gemischt ist, nach Anis schmeckt und nur maximal 2 Tage ziehen muss. Farblich ist er sowieso ein Highlight und prädestiniert als schwarzes Drachenblut. Hier das “Geheimrezept” für den delikaten Trunk.
Tiefschwarzes Elixier – Lakritzlikör
Für die tiefschwarze Köstlichkeit brauchst du
- eine Flasche Wodka und
- 300 Gramm Lakritz.
Das können zum Beispiel Salmiak Bonbons sein.
Du füllst den Wodka und die Lakritzbonbons in ein Gefäß, rührst den Trank ein paarmal um und lässt das Ganze ein bis zwei Tage stehen. Wenn der Wodka die intensiv schwarze Farbe angenommen und ein betörendes Aroma verströmt, brauchst du ihn nur noch abzusieben und in saubere Glasflaschen abzufüllen. Schön geschwungene Flaschen machen sich natürlich besonders gut. Bewahre danach den Likör im Kühlschrank auf.
Wer sich sein Drachenblut noch schneller, möglichst sofort und auch gleich in verschiedenen Variationen zaubern möchte, für den sind Aromakonzentrate die Lösung. Und die Zubereitung? Na – die ist kinderleicht.
Schneller geht’s nicht – Die Hex-Hex Likörauswahl
Vor allem, wenn du fruchtiges Drachenblut zum Beispiel aus Johannisbeeren wünschst, sind die Aromakonzentrate eine schnelle Alternative. Die Ruhezeit, die du bei frischen Früchten einkalkulieren musst, entfällt. Und es gibt einen weiteren Vorteil: Wenn du deinen Likör mit Konzentraten herstellst, dann kannst du gleichzeitig mehrere Sorten zaubern. Wie wäre es mit dreierlei Drachenblut aus hellrotem Erdbeerlikör, schwarzem Johannisbeerlikör und grünem Bananenlikör? Du kreierst im Handumdrehen eine kleine feine Likörauswahl, mit der du jeden deiner Gäste verzaubern kannst.
Und so gehts: Außer den passenden Likörkonzentraten brauchst du nur noch Zucker, Alkohol und Wasser nach Bedarf. Wie süß oder kräftig dein Likör wird, das bestimmst du selbst durch einfaches Abschmecken. Das funktioniert sofort, dann der Geschmack ändert sich auch durch längeres Lagern nicht mehr. Von Rum über Weinbrand bis Wodka – eigentlich geht jeder konzentrierte Alkohol. Nimm aber zunächst Wodka, dieser hat praktisch keinen Eigengeschmack und du kannst dich ganz auf das gewünschte Aroma konzentrieren.
Das klingt nicht nur atemberaubend lecker – das ist es auch! Ein schöner Nebeneffekt der kleinen Likörauswahl: Die Konzentrate (á 20 ml) reichen gleich für mehrere kleine Fläschchen – du hast also schon eine kleine Geschenkauswahl mit gezaubert.
Dein Trank zur Gruselnacht muss aber nicht zwangsläufig ein Likör sein, nach alter Wikingerart ist das Drachenblut nämlich roter Met.
Gewürzter Met – keltischer Zaubertrank
Met, der Honigwein der Wikinger wird auf Mittelaltermärkten auch als Drachenblut oder Wikingerblut ausgeschenkt. In herbstlich kühlen Halloween-Nächten ist dieser auch heiß ein Genuss – und eine geniale Alternative zum klassischen Glühwein. Der traditionelle Met ist goldgelb und sieht ein bisschen aus wie Bier ohne Schaum. Zum Drachenblut wird der Met durch die Zugabe von Kirschen oder roten Beeren und Gewürzen.
Met wird als Honigbier und ein anderes Mal als Honigwein bezeichnet. Aber was ist der alte Trunk der Skandinavier tatsächlich? Genaugenommen ist Met eine ganz eigene Getränkeart. Die hauptsächliche Gemeinsamkeit mit unseren beiden Lieblingsgetränken ist die Zugabe von Hefe bei der Herstellung. Met wird mit Honig – und das ist absolut charakteristisch – und mit Wasser und Hefe zubereitet. Die Hefe wandelt den Zucker aus dem Honig durch Gärung in Alkohol um. Der Honigtrunk, der in seiner Art ein bisschen an Wein und Bier erinnert, hat meistens einen Alkoholgehalt zwischen 9 und 16 Prozent. Ausschlaggebend für den Geschmack ist der Honig. Da es sehr unterschiedliche Honigsorten gibt, von Orangenblütenhonig bis hin zu Fichtenhonig, ist die Geschmackspalette des Met sehr breit – viel breiter als bei Wein oder Bier.
Das Rezept zum Trunk
Da Halloween ein Urfest der Kelten ist, liegt es nahe, diesen Traditionstrank zum Fest zu servieren. Met als Zaubertrank wurde hoch geschätzt, denn schließlich verlieh er scheinbar übernatürliche Fähigkeiten, diente als Medizin und wärmte in den eisigen skandinavischen Wintern den Körper von innen.
Es wird Zeit, diesen Zaubertrank einmal selbst zu probieren, findest du nicht? Wir stellen unser Drachenblut-Met mit Kirschsaft her und trinken ihn vorzugsweise heiß.
Für dein Drachenblut brauchst du:
- 3 kg dunkler Waldhonig
- 5 Liter Wasser
- 1 Liter Kirschsaft
- 4 Gramm Hefenährsalz
- Reinzuchthefe (heruntergerechnet auf 10 Liter)
- 2 Zimtstangen
- 3 Kapseln Kardamom
- 5 Nelken
zusätzlich benötigst du zur Herstellung einen 10 Liter Gärballon.
Und so wird gebraut:
- Koche Honig und Wasser auf und schöpfe die entstandene Schaumkrone mit einem Schaumlöffel ab.
- Schütte nun das Honigwasser in den Gärballon. Warte ca. 30 Minuten bis der Sud abgekühlt ist – nun erfolgt die Hefezugabe.
- Fülle Zimt, Nelken und Kardamom in ein Leinensäckchen und gib dieses mit in das heiße Honigwasser. Die Gewürze bleiben während der gesamten Gärzeit im Sud.
Die Hauptgärung ist nach rund 7 Tagen beendet (es steigen dann keine Luftblasen mehr im Gärrohr auf). Mithilfe von etwas Kaliumsorbat brichst du die weitere Gärung ab.
Nun dauert es noch ca. 4 Wochen, in denen sich die Hefe setzt. Danach kann der fertige Met in Flaschen abgefüllt werden.
In diesem Sinne: Skål – und ein schaurig schönes Halloween!