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Was Bier dem Wein voraus hat

Bier oder Wein – das ist mehr als nur Geschmackssache oder eine Glaubensfrage. Denn es gibt  gleich mehrere entscheidende Unterschiede. Liegt die Überlegenheit von Bier etwa im Reinheitsgebot? In Deutschland ist und bleibt Bier das beliebteste alkoholische GetrĂ€nk – und befindet sich seit Jahrzehnten unangefochten auf dem ersten Platz. Aber ist dieser auch verdient? Und was genau hat das Bier, was der Wein nicht bieten kann?

 

Warum lieber Bier als Wein?

Bier und Wein gehören zu den beliebtesten alkoholischen GetrĂ€nken in Deutschland. Die Nase vorn hat allerdings das Bier. Aber warum ist das so? Die Kultur der Biertrinker ist hierzulande derer der Weintrinker ĂŒberlegen. Bier hat bei uns eine lange Tradition – und sogar eine soziale Bedeutung. Auf Festen, beim kleinen Plausch nach Feierabend mit dem besten Kumpel gehört fĂŒr viele ein erfrischendes Bier dazu. Denn gemeinsam ein Bier zu trinken ist gesellig, lockert die Stimmung ein wenig auf und kann soziale Kontakte fördern. Denk nur an Karneval oder das Oktoberfest. Gerade auf dem Oktoberfest nimmt das Bier eine zentrale Rolle ein – in den Zelten der Brauereien, dem Ritual des Fassanstiches und in der speziellen Brauart rund um das Traditionsfest.

Doch auch zu einem Grillfest im Garten oder dem gemeinsamen Fußballevent muss ein kĂŒhles Bier einfach sein. Jedenfalls fĂŒr die meisten. Viele Regionen identifizieren sich sogar regelrecht mit ihren Brauereien, den typischen Biersorten und sind stolz auf ihre regionale Bierkultur und das Reinheitsgebot.

Weintrinker genießen eine Flasche Wein, Biertrinker gönnen sich auch gerne mehrere kĂŒhle Pils

Warum Biertrinker mehr Bier als Weintrinker Wein trinken, liegt nicht nur daran, dass Weinflaschen in der Regel grĂ¶ĂŸer sind als Bierflaschen. NatĂŒrlich leert sich eine Bierflasche meist schneller als eine Weinflasche. Allerdings ist Bier auch einfach bekömmlicher als Wein. Es gilt als erfrischend und durstlöschend. Wein betrachten wir eher als ein GetrĂ€nk, das mit Genuss getrunken – und zelebriert werden muss. Dies ist auch eine Frage des Buketts und der besonderen Beschaffenheit des GetrĂ€nkes. Denn beim Bier bleiben Aroma und QualitĂ€t gleich. Beim Wein sieht das anders aus. Hier kann ein Jahrgang deutlich anders schmecken als der davor. 

Und: Bier passt einfach immer. Naja, fast immer. Dem Wein sagt man wiederum nach, dass er mit bestimmten Speisen besser oder schlechter harmoniert. Selbstredend gibt es auch in der Kultur der Biertrinker Experten, die eine Ă€hnliche Vorgehensweise praktizieren. Empfehlungen gibt es reichlich, welches Bier zu welcher Speise passt. Und doch war ein kĂŒhles und bekömmliches Pils wohl noch nie zu sĂ€uerlich oder zu sĂŒĂŸ.

Die Auswahl an Biersorten ist groß. Craft Beer bietet Biertrinkern eine neue Vielfalt an Aromen. Und MischgetrĂ€nke mit Limonade werden ebenfalls gerne getrunken. Sogar alkoholfreies Bier gewinnt immer mehr an Beliebtheit und gilt als isotonisches SportgetrĂ€nk. Alkoholfreien Wein gibt es zwar auch, allerdings kann er einfach nicht mithalten und hat geschmacklich mit dem traditionellen Wein mit Alkoholgehalt nicht viel zu tun.

Das ist ĂŒbrigens ein gewaltiger Pluspunkt fĂŒrs Bier. Denn die Deutschen konsumieren seit einigen Jahren alkoholische GetrĂ€nke bewusster. So entwickelt sich dann auch die Bierkultur stetig weiter.

Bier lĂ€sst sich leichter erzeugen und wird schneller “reif “

Viele empfinden das Herstellen von Bier einfacher als das von Wein. Die GrĂŒnde hierfĂŒr sind vielfĂ€ltig. Hier ein paar Vorteile des Bierbrauens:

  • Die Zeit: Ein besonders wichtiger Punkt ist die Zeit. Vom ersten Schritt der Herstellung bis zum fertigen Produkt dauert es in der Regel nicht so lange wie beim Wein. Wein benötigt fĂŒr die GĂ€rung und auch fĂŒr die Reifung mehr Zeit.
  • Die VerfĂŒgbarkeit der Zutaten: Nach dem Reinheitsgebot brauchen wir fĂŒr die Herstellung von Bier, Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Bei uns in Deutschland sind alle diese Zutaten leicht zugĂ€nglich. FĂŒr die Herstellung von Wein eignet sich nicht jede Traubenart. Zudem benötigen die Weinpflanzen in der Regel spezielle Anbaubedingungen und kommen nicht mit jedem Klima klar. Das sorgt fĂŒr eine grĂ¶ĂŸere Herausforderung, da die QualitĂ€t der Weinernte einen enormen Einfluss auf das Endprodukt Wein hat.
  • Die Kontrolle bei der Herstellung: Der Geschmack und das Aroma von Wein hĂ€ngen von vielen Faktoren ab, die ein Winzer nicht unter seiner Kontrolle hat, denk nur an die Wetterbedingungen. Zum Vergleich: Beim Bier gibt es eben keinen schlechten Jahrgang.
  • Die Utensilien: Sowohl fĂŒr die Herstellung von Bier als auch fĂŒr die von Wein benötigen wir eine bestimmte Ausstattung. Preisliche Unterschiede gibt es zu genĂŒge und die Kostengrenze nach oben ist immer offen. Dennoch: Wenn man die Kosten fĂŒr die AusrĂŒstung beider VorgĂ€nge gegeneinander aufwiegt, gibt man beim Bierbrauen weniger Geld aus.

Bier korkt nicht und lÀsst sich schneller öffnen

Bierflaschen werden nicht mit Korken verschlossen und dementsprechend kann Bier auch nicht korken. Der Kronkorken ist wohl der beliebteste Verschluss. Auch DrehverschlĂŒsse oder BĂŒgelverschlĂŒsse sind verbreitet.

Der luftdichte Verschluss bewahrt den Geschmack, die Frische und die Spritzigkeit. Und all diese Varianten haben einen weiteren Vorteil: Sie lassen sich schnell und leicht öffnen. Das Entkorken mit dem Korkenzieher benötigt mehrere Handgriffe und auch mehr Zeit. Flaschenöffner fĂŒr die Kronkorken hat jeder zu Hause. Manche tragen diese sogar am SchlĂŒsselbund. Und wenn kein Flaschenöffner zur Hand ist, dann gibt es jede Menge Tricks und Kniffe, eine Bierflasche auch ohne spezielles Werkzeug zu öffnen. Und dann gibt es natĂŒrlich auch noch die Bierdosen.

Bier ist gĂŒnstiger als Wein

Bei Bier und Wein gibt es auch preisliche Unterschiede. In der Regel ist Bier im VerhĂ€ltnis gĂŒnstiger als Wein. NatĂŒrlich kommt es dabei auch auf die QualitĂ€t an. Von welchen Faktoren die Preisbildung abhĂ€ngt? Hier ein paar Beispiele:

  • Die Kosten fĂŒr Rohstoffe: Die benötigten Zutaten fĂŒr die Bierherstellung sind in der Regel kostengĂŒnstiger als diese, die man fĂŒr die Herstellung von Wein verwendet – und einfacher zu bekommen.
  • Die Kosten fĂŒr die Produktion: Da die Herstellung von Bier meist schneller und effizienter vonstatten geht, ist auch die Produktion gĂŒnstiger.
  • Die Kosten fĂŒr Verpackung und Transport: Weinflaschen werden in Kartons verpackt. Sie sind schwerer als Bierflaschen und gehen beim Transport hĂ€ufiger in die BrĂŒche. Bierflaschen sind ebenfalls oft aus Glas, lassen sich aber in BierkĂ€sten bruchsicherer transportieren.
  • Die Nachfrage: Bier wird oft in grĂ¶ĂŸeren Mengen konsumiert, das steigert die Produktion und senkt zusĂ€tzlich die Kosten.

Fazit

Zusammenfassend lĂ€sst sich sagen, dass Bier aus gutem Grund in Deutschland unangefochten an der Spitze der beliebtesten alkoholischen GetrĂ€nke steht. Es vereint Tradition, Geselligkeit und Vielfalt in einer Weise, die Wein nicht bieten kann. Ob in der Herstellung, im Genuss oder in der Kultur – Bier hat dem Wein in vielerlei Hinsicht einiges voraus. Wenn du also das nĂ€chste Mal vor der Wahl stehst, greif ruhig zum Bier und genieße die vielen Vorteile, die es bietet. Prost! đŸș

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