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Bierkeller – Eingang ins Reich der Zwerge? Gastbeitrag Dieter Siebald

Ein nostalgischer Blick in die Geschichte der Bierkeller und ihre Bedeutung für Braukunst und Geselligkeit.

Bierkeller hatten schon immer etwas Mystisches und Faszinierendes an sich. Sie waren nicht nur Lagerstätten für Lebensmittel und Bier, sondern auch Orte, die von Geschichten und Traditionen umwoben sind. Dieter Siebald nimmt uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit der Bierkeller und zeigt, wie sie einst unverzichtbarer Bestandteil des Brauereiwesens und des gesellschaftlichen Lebens waren.

Von den Ursprüngen der Kühlkeller

Schon in der Steinzeit nutzten Menschen die kühlen Bereiche von Höhlen, um ihre Nahrung frisch zu halten. Römer, Perser und Griechen legten später spezialisierte Keller an, um verderbliche Lebensmittel vor der Hitze zu schützen. Die Germanen und Kelten erweiterten diese Tradition und lagerten Fleisch, Räucherwaren, Früchte, Wein und Bier in ihren Kellern. Diese frühen Lagerstätten waren Vorläufer der Bierkeller, wie wir sie heute kennen.

Mit einer gleichbleibend kühlen Temperatur boten diese Keller optimale Bedingungen, um Lebensmittel länger haltbar zu machen – eine wichtige Voraussetzung in Zeiten ohne künstliche Kühlung.

Bierkeller im Brauwesen

Bierkeller spielten eine zentrale Rolle in der Bierproduktion, insbesondere vor der Erfindung der Kühltechnologie. In den strengen Wintern wurden Eisblöcke aus Seen und Teichen geschnitten, mit Stroh isoliert und in die Keller gebracht. Dort lagerten Brauereien von Oktober bis März ihr Bier, das für die Sommermonate vorgesehen war, meist obergärige Sorten.

Damit die Keller im Sommer kühl blieben, wurden über ihnen Schichten aus Kies aufgetragen und schattenspendende Bäume wie Kastanien, Linden oder Eichen gepflanzt. Besonders Kastanien eigneten sich, da sie flach wurzeln und die Kellerdecke nicht beschädigten. Diese Tradition prägte das Erscheinungsbild vieler Biergärten bis heute.

Der gesellschaftliche Treffpunkt: Bierkeller und Biergärten

Ab dem 17. Jahrhundert entwickelten sich die Bierkeller zu beliebten Treffpunkten. Die Menschen versammelten sich an Sommertagen, tranken Bier, spielten Kegel und genossen Musik sowie Tanz. Auf dem Bamberger Stephansberg entstand 1605 einer der ersten dokumentierten Biergärten, der sich direkt über einem Bierkeller befand. Solche Anlagen boten nicht nur kühl gelagertes Bier, sondern auch Raum für Geselligkeit und Erholung.

In Bayern ist es bis heute Tradition, im Biergarten seine eigene Brotzeit mitzubringen – eine Praxis, die aus der Zeit stammt, als Brauereien Bier ohne Schanklizenz direkt vom Keller aus verkauften.

Das Ende einer Ära

Mit der Erfindung der Eismaschine Ende des 19. Jahrhunderts wurden Bierkeller zunehmend überflüssig. Moderne Kühltechnologien lösten die alten Keller ab, die entweder verfielen, zugeschüttet oder abgerissen wurden. Einige wenige wurden restauriert und dienen heute als Fledermausquartiere oder, im Zuge moderner Trends, als Räume für die Pilzzucht.

Dennoch erinnert vieles in unserer heutigen Bierkultur an die Tradition der Bierkeller: Die schattenspendenden Kastanienbäume, die Biergärten prägen, sind ein Überbleibsel dieser Zeit. Ebenso lebt die Tradition des gemeinsamen Biergenusses in den Biergärten fort.

 

Biertradition neu beleben: Der eigene Biergarten

Auch wenn viele Bierkeller der Vergangenheit angehören, gibt es heute Möglichkeiten, ihre Atmosphäre wieder aufleben zu lassen. Besonders Hobbybrauer können diese Tradition aufgreifen, indem sie ihren eigenen Garten in einen kleinen Biergarten verwandeln. So lassen sich selbstgebraute Biere in geselliger Runde wie in alten Zeiten genießen – unter schattenspendenden Bäumen, mit Freunden und einem kühlen Bier in der Hand.

Zum Wohl!

Fazit

Dieter Siebald gibt mit diesem Beitrag einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Bierkeller und zeigt, wie sie das Brauwesen und unsere Kultur prägten. Auch wenn die Zeit der großen Bierkeller vorbei ist, lebt ihr Geist in Biergärten und Hobbybrauer-Traditionen weiter.

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