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Pfirsichwein zum Pfirsichblüten-Tag

Am 3. März ist der Pfirsichblütentag. Was passt zu diesem Anlass besser als ein spritziger Pfirsichwein? Der köstlichste Pfirsichwein ist selbstgemacht – und mit ein paar Kniffen gelingt er jedem. Übrigens gibt es Pfirsichwein so gut wie nie zu kaufen, er ist kein typischer Winzerwein. Was viele nicht wissen: Obstwein lässt sich hervorragend selbst herstellen. Neben knackigen Früchten brauchst du natürlich das passende Zubehör, ein gutes Rezept und natürlich unseren Leitfaden:

Der Pfirsichblüten-Tag

Der Pfirsichblütentag stammt eigentlich aus Japan. Um den 3. März herum fangen dort nämlich die Pfirsichbäume an zu blühen. Stehen sie in voller Blüte, dann entfaltet sich eine rötlich-gelbe Farbenpracht – ein Anblick, der sofort erklärt, warum die erste Pfirsichblüte einen Ehrentag verdient hat. Anders als in Japan, blühen die Pfirsichbäume in Mitteleuropa erst anderthalb Monate später. Übrigens werden die Blätter des Pfirsichbaums, die feinen Blüten und die Rinde auch als Naturheilmittel verwendet. Der Pfirsichblütentag fällt mit dem japanischen Mädchentag und dem Puppenfest zusammen. Traditionell werden in Japan an diesem Tag mit Kimonos bekleidete Puppen aufgestellt. Ein netter Brauch. Wir ziehen als Tradition allerdings die Herstellung von fruchtigem Pfirsichwein vor. Wenn dir Pfirsiche schmecken, dann wirst du den Pfirsichwein lieben.

Pfirsichwein selber machen

Wenn du ein bisschen tiefer in die Kunst des Hobbywinzerns eintauchen möchtest, dann lies unbedingt auch unser Tutorial “Wein selber machen”.

Damit du deinen Pfirsichwein selbst herstellen kannst, brauchst du ein bisschen Zubehör. Am besten legst du dir direkt ein Wein-Starterset zu. Damit bist du flexibel und kannst alle Arten von Wein zubereiten, ob nun aus frischen Trauben, aus Äpfeln oder aus dem Obst deiner Wahl

Das Starterset zur Weinherstellung enthält:

  • einen 10 Liter Gärballon mit Gummistopfen und Glasröhrchen,
  • Allzweck-Weinhefe,
  • Hefenährsalz und Sulfid,
  • Desinfektionsmittel,
  • ein Vinometer,
  • ein Hydrometer,
  • einen Weinheber und eine Fibel, in der du alles mögliche über Weine erfährst und noch weiteres Hilfsmaterial.

 

Außerdem solltest du dir ein Läutertuch zulegen, alternativ geht auch ein großes Baumwolltuch, eine Küchenwaage und eine Fruchtpresse.

Für den Pfirsichwein brauchst du natürlich noch frische, saftige Pfirsiche. Achte darauf, dass die Früchte möglichst reif sind. Das Pfirsicharoma ist sehr flüchtig, umso mehr solltest du Wert auf frisch gepflücktes Obst legen. Vor dem Keltern müssen die Kerne gründlich entfernt werden. Das ist insofern wichtig, da die Pfirsichkerne Bitterstoffe enthalten, die in höherer Konzentration sogar giftig sein können.

Pfirsichwein: Wissenswertes für Hobbywinzer

Zunächst funktioniert die Herstellung von Pfirsichwein genauso wie die anderer Obstweine auch. Wenn du unser Tutorial gelesen hast, dann weißt du, dass du Wein aus fast allen Früchten und Beeren herstellen kannst. Einzige Voraussetzung: Die verwendeten Früchte müssen ausreichend säure- und zuckerhaltig sein, damit ein ausreichender Alkoholgehalt entstehen kann. Je geringer der Alkoholgehalt des Weins, desto kürzer ist der Wein haltbar. Acht Prozent sollte der selbstgemachte Wein nach Möglichkeit enthalten. Du kannst natürlich beim Zuckergehalt etwas nachhelfen und die Gärung durch die stetige Zuckerzugabe unterstützen.

Wenn du Obstsorten verwendest, die über wenig eigene Säure verfügen, dann lässt sich die Gärung mithilfe von Milchsäure oder Zitronensäure fördern.

Pfirsichwein durch Saftgärung oder durch Maischegärung?

Du kannst deinen Pfirsichwein grundsätzlich auf zwei Arten herstellen. Der erste Weg ist die Saftgärung. Hier presst du zunächst deine Früchte aus, vergoren wird dann nur der gewonnene Pfirsichsaft. Perfekt, wenn du einen eigenen Entsafter hast. Alternativ kannst du auch bereits fertig gepressten Pfirsichsaft verwenden, dieser sollte aber möglichst unbehandelt, noch nicht gezuckert und nicht konserviert sein. Die Saftgärung hat einen großen Nachteil: Der Wein wird weniger aromatisch als bei der Maischegärung, auch die Farbe ist weniger intensiv.

Für die sogenannte Maischegärung werden die Früchte komplett verarbeitet. Zunächst werden Sie zerdrückt – das Ergebnis ist dann eine Art Fruchtmus. Da Pfirsiche einen geringeren Saftgehalt haben als beispielsweise Weintrauben, empfiehlt sich hier die Maischegärung. Die zerkleinerten und zerdrückten Früchte werden direkt in den Gärballon gefüllt. Achte immer darauf, dass dieser nur zur Hälfte befüllt ist. Die Flüssigkeitsmenge nimmt während der Gärung um das Doppelte zu. Bei der Maischegärung wird nicht nur der Geschmack, sondern auch die Farbe des Weins intensiver.

 

Das Pfirsichwein-Rezept

Für die Herstellung von rund 10 Litern benötigst du:

  • 12 Kilogramm frische Pfirsiche
  • 3 Kilogramm Rohrzucker
  • 5 Liter Wasser
  • Hefenährsalz und Reinzuchthefe
  • Antigel, Tannin, Kaliumdisulfit, Milchsäure und nach Bedarf Kieselöl

So geht’s:

  1. Zunächst wird der Rohrzucker in Wasser gelöst und anschließend in den Gärballon gefüllt.  Nun folgen Antigel, Tannin und das Hefenährsalz. Anschließend wird die Hefe untergemischt. Wir empfehlen Reinzuchthefe, da diese wesentlich stabiler ist als frische Hefe. Die Gärung beginnt problemlos und der Obstwein hält länger.
  2. Die Gärung nimmt nun etwas Zeit in Anspruch. Ab und zu solltest du den Alkoholgehalt prüfen, um möglicherweise Zucker hinzuzufügen. Der Rest passiert sozusagen “von alleine”. Die Hefe wandelt während der Gärung den Fruchtzucker in Alkohol um. Dieser Vorgang beginnt nach rund drei Tagen und dauert mehrere Wochen (4 Wochen Minimum).
  3. Die Maischegärung selbst dauert im Schnitt 10 Tage. Nach dieser Zeit wird die Maische ausgepresst, jetzt brauchst du das Läutertuch. Anschließend gärt der Wein weiter. Jetzt kann auch bereits das erste Mal die Säure eingestellt werden und es erfolgt, je nach Bedarf, die erste Nachzuckerung. Der Alkoholgehalt wird ab jetzt regelmäßig überprüft – und soweit erforderlich weiter nachgezuckert. Je mehr Zucker du zugibst, desto höher wird auch der Alkoholgehalt.

 

Wichtig: Der Gärballon sollte an einem Ort mit einer recht konstanten Temperatur stehen. Diese liegt idealerweise bei ca. 20 Grad. Du kannst sogar die Gärung hören: Im Ballon blubbert es solange, bis der Gärprozess abgeschlossen ist. Nach Abschluss der Gärung wird die Süße nochmal angepasst. Damit der Pfirsichwein etwas länger hält, kannst du ihn mithilfe von Kaliumdisulfit oder etwas Vitamin C anreichern. Dein Wein hält nun problemlos einige Wochen bis Monate.

Dein Weg zum Hobbywinzer – das Starterset “Wein selber machen”

Das liest sich für dich, falls du dich bisher noch nicht mit der Hobbywinzerei beschäftigt hast, erstmal kompliziert. Du kommst jedoch schnell ins Thema, wenn du dich ein bisschen einliest und einfach mit deinem ersten Weinansatz beginnst. Perfekt für Anfänger ist in jedem Fall ein Starterset. Hier findest du das komplette Zubehör, das du zur Weinherstellung brauchst. Die kleine Kitzinger Weinfibel inklusive.

Wir wünschen einen schönen Pfirsichblütentag – Cheers!

Pfirsich ist nicht dein Ding?

Kein Problem - grundsätzlich kann man Wein auch aus anderen Früchten herstellen. Lese in unserem Artikel wie es geht!

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