Dein Weg zum eigenen Hopfen: Eine Anleitung für Hobbybrauer
Die Ernte deines eigenen Hopfens ist ein aufregendes Abenteuer, das Geduld, Sorgfalt und ein wenig Hingabe erfordert. In diesem Blogartikel führen wir dich durch die spannende Welt der Hopfenernte. Vom Pflanzen bis zum Brauen – entdecke, wie du deinen heimisch angebauten Hopfen am besten nutzt.
Wann ist der Hopfen bereit zur Ernte?
Ende Sommer ist es soweit: Deine Hopfenzapfen verlieren ihre satte grüne Farbe und beginnen an den Spitzen leicht zu bräunen. Dies ist ein klares Zeichen, dass die Erntezeit naht. Ein weiteres Indiz für die Reife deines Hopfens ist die Beschaffenheit der Zapfen. Sie öffnen sich und werden weniger kompakt. Zudem wandelt sich die Farbe der Lupulin-Drüsen im Inneren von einem blassen Gelb zu einem kräftigeren Gelbton, fast ins Orange gehend. Dieses Lupulin ist das Gold des Hopfens – es verleiht dem Bier sein charakteristisches Aroma und seinen Geschmack.
Die Ernte: So gehst du vor
Je nachdem, wie hoch deine Hopfenpflanzen gewachsen sind, benötigst du vielleicht eine Leiter, um an die Zapfen zu gelangen. Bei sehr hohen Pflanzen ist es ratsam, die Ranken vorsichtig herunterzulassen, damit du die Zapfen leichter pflücken kannst. Zieh Handschuhe an, um deine Hände vor den rauen Ranken und dem klebrigen Lupulin zu schützen. Sammle die Hopfenzapfen in einem Eimer oder einer Tasche. Wichtig ist, dass du die verschiedenen Hopfensorten getrennt hältst, da sie sich nach der Ernte schwer unterscheiden lassen.
Frisch oder getrocknet: So nutzt du deinen Hopfen
Nach der Ernte kannst du dich entscheiden: Verwendest du den Hopfen frisch oder trocknest du ihn für später? Frischer Hopfen gibt deinem Bier ein unvergleichlich intensives Aroma. Entscheidest du dich für das Trocknen, kannst du deinen Hopfen über einen längeren Zeitraum aufbewahren und für zukünftige Brauprojekte nutzen.
Die Belohnung der Mühe
Die Ernte deines eigenen Hopfens ist ein lohnendes Projekt für jeden Bierenthusiasten. Mit Geduld und der richtigen Pflege kannst du die Basis für außergewöhnliche Biersorten schaffen, die den einzigartigen Charakter deines Gartens widerspiegeln. Ob frisch oder getrocknet – dein selbst angebauter Hopfen wird deinem Bier eine persönliche Note verleihen, die du nirgendwo kaufen kannst.
Wir hoffen, dieser Artikel hat dich inspiriert, deinen eigenen Hopfen anzubauen und zu ernten. Freu dich auf weitere Tipps und Tricks rund ums Brauen und den Hopfenanbau. Prost auf dein nächstes selbst gebrautes Meisterwerk!
Eine Antwort
Hopfen, ein Kulturgewächs, welches nicht nur zum Bierbrauen Verwendung findet!
Hopfen ist seit Jahrhunderten eine wichtige Schlingpflanze, sie findet Verwendung zum Bierbrauen als Nahrung, Konservierungs – und Heilmittel!
Erst durch das Trocknen setzt man den Wirstoff, Lupulin frei, es sind Drüsen der weiblichen Pflanze.
Gelbliche Kügelchen, die das Bier haltbar machen und für eine gute Schaumkrone sorgen.
Das Lupulin hat eine beruhigende und entspannende Wirkung.
Der Hopfen ist eine sommergrüne Schligpflanze und treibt jedes Frühjahr, neu aus dem Wurzelstock aus.
Vermutlich stammt er aus Vorderasien!
Er gehört der Familie der Hanfgewächse an, welche kultiviert wurden.
Botanisch gibt es den wilden Hopfen und den echten, kulivierten Hopfen.
Der wilde Hopfen wächst überwiegend an Standorten mit einer hohen Bodenfeuchtigkeit, z. B., Auewäldern, Waldrändern,
Ruderalböden: Schutthalden, Müllhalden oder Hinterhöfen.
Er treibt sehr zahlreich aus, seine Triebe sind dünne, raue Stängel mit Kletthaaren.
Diese werden wie beim Weinanbau als Reben bezeichnet.
Sie Wachsen pro Tag ca. 10 cm, mit einer Wuchshöhe von 2 bis 6 Meter ist er kleiner, wie die kultivierten Pflanzen, 4 – 8 Meter.
Der Hopfen wird als zweihäusige Pflanze bezeichnet, der männliche Blütenstand ist eine Rispe, der weibliche eine zapfenartige Ähre.
Sie sieht zwar aus wie eine Ähre, wird aber fachlich Dolde genannt!
Der echte Hopfen wird landwirtschaftlich angebaut, sehr guter Hopfen wird mit dem Gütezeichen, das Hopfensiegel, ausgezeichnet.
Man unterscheidet den Bitter – und den Aromahopfen!
Der Bitterhopfen verleiht dem Bier die nötige Bitterkeit, der Aromahopfen, eine fruchtige, hazige bis würzige Note.
Die Wichtigkeit des Hopfens beim Brauen sind die bakteriziden Bitterstoffe, Lupulin, die zur Haltbarkeit des Bieres und einer guten Schaumbildung beitragen.
Eine antiseptische Kraft wurde schon von Hildegard von Bingen 1153 n. Chr.,schriftlich dokumentiert.
Sie schrieb, die Bitterkeit verhindert die Fäulnis.
Die ersten, ältesten Berichte, über den Hopfenanbau, stammen aus dem Mittelalter,
736 n. Chr.,bei Geisenfeld in der Hallertau, durch Kriegsgefangene Wenden.
Der offizielle Anbau wurde urkundlich erstmalig dokumentiert, seit dem 9.Jahrhundert.
Bekannt ist, dass Weihenstephan um 800, in Bayern, Hopfen beim Bierbrauen verwendet haben soll.
Im Hochmittelalter kamen Wollin, Breslau, Toppau, Brüx, Wismar, Braunschweig und Lübeck als Hauptanbaugebiet hinzu.
Ab 1079 wurde der Hopfen von vielen Brauereien vereendet, um ein hochwertiges, haltbares Bier herzustellen, hier speziell die Klöster.
Im ersten Reinheitsgebot, 1434, aus Weißensee, Thüringen, „Stat Buch“, Artikel 12, wurde erstmalig hophin, malcz und wasser zum Brauen angeordnet und verarbeitet.
Am 23.April 1516 in Bayern, wurde durch Wilhelm IV. und Ludwig X. von Bayer, durch Erlass befohlen, dass der Hopfen als Bierwürze, Wasser und Gerste nur noch zum Brauen Verwendung finden darf!
Den Namen Reinheitsgebot bekam der Erlass erst 1918 durch den Reichstag!
Heute, neben den USA, ist die Hallertau in Bayern, das größte Anbaugebiet der Welt, mit ca. 17000 Hektar.
In unserer heutigen Zeit werden Hopfenpellets zum Brauen verarbeitet.
Obwohl der Hopfen der Familie der Hanfgewächsen angehört, ist er weder giftig noch gesundheitsschädlich, er ist eßbar und gesundheitsfördernd.
Der wilde Hopfen findet Verwendung als Speisepflanze!
Er ist eine Delikatesse mit einem feinen harzigem Geschmack.
Die jungen Sprossen kann man in Butter braten oder kochen und sie werden als Salat serviert!
Beim echten Hopfen sind es dieTriebe im Frühljahr und der Samen im Herbst.
Eine weitere Spezialität, die der echte Hopfen bietet, ist der Hopfenspargel, eine Rarität, die fast in Vergessenheit geraten ist.
Hier handelt es sich um die Wurzeltriebe, die unter der Erde liegen.
Im Frühjahr werden die Wurzeltriebe bis auf drei Haupttriebe entfernt, welche den Hopfen für das Bierbrauen erzeugen.
Die Ernte der Wurzeln, ist eine mühsame Handarbeit und dauert Stunden!
Er ist der teuerste Spargel in der Spargelzeit!
Der Verkaufspreis liegt bei ca.130 Euro für ein Kilogramm!
Das Gemüse findet Anwendung als Salat oder Beilagen in der kalten oder warmen Küche.
Weitere Verwendungen vom Hopfen sind,
Verarbeitung im Brot, Wurst oder zur Herstellung von Hopfenlikör, durch die leichte Bitterkeit, etwas gewöhnungsbedürftig!
Als Konservierungsmittel in der Lebensmittelindustrie,
Hygenisierung von Bioabfällen, Klärschlamm, Kompost,
Beseitigung vom Schimmelpilzbefall, Bekämpfung von Allergen.
Altes wieder neu entdeck, der Hopfen als Sichtschutz oder Fassadenbegrünung, er wird flächendeckend an Fassaden oder Hauswänden, aufgeleitert.
Geruchs – und Hygieneverbesserung von Streu.
In der Kosmetik, Gesichtscreme, Badebalsam, Duschgel.
Nisthilfe für Vögel.
Hopfenmarmelade oder Sirup.
Hopfenlioade.
Neu, aus Hopfenresten, die beim Brauen anfallenn, die Biomasse, zur Möbelherstellung!
Es gelang, ein Faserverbundwerkstoff herzustellen, der sich zum Beschichten von Tischen eignet.
Beim Anbau im eigenen Garten, je nach Hopfenart, lassen sich die Pflanzenteile zu Tee, als Würze oder Medizin verarbeiten.
Wenn man selbst braut, für das eigene Bier!
Der Hopfentee wirkt beruhigend auf den menschlichen Körper.
Hopfenessig als Würze, für die Speisen!
Getrocknete Dolden finden Verwendung zur Herstellung von Aromakissen, fördern einen ruhigen Schlaf, hier nur die weiblichen Triebe.
Pflanzt man Hopfen im Garten an, hat man ein umweltfreudliches Gewächs angebaut, für seltene, bedrohte Schmetterlingsraupen, wie das Tagfaunauge, welche die Blätter fressen.
Da der Hopfen sich durch Windbestäubung befruchtet, haben leider die Bienen ihr nachsehen.
Selbst Hundebesitzer können sich freuen, ist der Hund ängstlich, ist der Hopfen ein natürlicher Stressregulator, die Wirkung ist baldrianähnlich, wenn man ihn füttert.
Botanisch zählt der echte Hopfen zur Familie der Hanfgewächse, ist aber nicht wie Cannabis, berauschend.
Das einzige, was beim Pflücken auftreten könnte, Kopfschmerzen, Juckreiz oder Hautrötungen, kommt aber selten vor.
Was den Hopfen richtig zur Geltung bringt, ist, ihn für eine zünftige Tischdeko, bei einem Bierabend mit seinem selbstgebrauten Bier, zu verwenden!
Ein Naturprodukt, welches ein Segen für die Menschheit ist, wenn man den Nutzen erkennt und ihn richtig anwedet.
Die Hopfenernte findet je nach Witterung, ab ende August statt.
Da soll doch einer mal sagen, Bier sei ungesund!
Hopfen, Hefe, Wasser und Malz, Gott erhalts!