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Hefe richtig verwenden: Alles über Bierhefe & Gärung

1. Die Rolle der Hefe beim Bierbrauen

Bierhefe ist eine der wichtigsten Zutaten beim Bierbrauen. Ohne Hefe kein Bier – denn sie sorgt für die alkoholische Gärung, bei der Zucker in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt wird. Gleichzeitig beeinflusst Hefe das Aroma und die Textur des Bieres entscheidend. Die Wahl der richtigen Hefe bestimmt den Charakter deines Bieres.

2. Welche Hefearten gibt es?

Es gibt zwei Haupttypen von Bierhefe: obergärige Hefe und untergärige Hefe. Zusätzlich gibt es Spezialhefen, die für besondere Bierstile genutzt werden.

2.1. Obergärige Hefe

  • Temperaturbereich: 15–24°C
  • Vergärung: Hefe schwimmt auf der Würze und bildet eine Schaumschicht
  • Typische Bierstile: Weizenbier, Pale Ale, IPA, Stout
  • Geschmack: Fruchtig-würzige Aromen, ausgeprägte Esternoten

2.2. Untergärige Hefe

  • Temperaturbereich: 7–13°C
  • Vergärung: Hefe setzt sich am Boden des Gärbehälters ab
  • Typische Bierstile: Pilsner, Helles, Bockbier, Märzen
  • Geschmack: Sauber, mild, betont Malz- und Hopfenaromen

2.3. Spezialhefen

  • Kveik-Hefe: Skandinavische Hefe mit schneller Gärung bei hohen Temperaturen (30–40°C), fruchtig-intensives Aroma
  • Brettanomyces: Wilde Hefe für Sauerbiere wie Lambic, Geuze oder Farmhouse Ales

3. Hefe richtig lagern

  • Trockenhefe: Kühl, trocken und lichtgeschützt bei 4–10°C lagern. Lange Haltbarkeit, ideal für Hobbybrauer.
  • Flüssighefe: Sollte stets gekühlt (2–5°C) und vor der Nutzung auf Raumtemperatur gebracht werden.

4. Hefe aktivieren & vorbereiten

4.1. Trockenhefe rehydrieren

Damit Bierhefe optimal arbeitet, sollte sie vor der Zugabe zur Würze aktiviert werden:

  • Ca. 100 ml warmes Wasser (35–40°C) bereitstellen
  • Hefe vorsichtig auf die Oberfläche streuen und 10–15 Minuten quellen lassen
  • Sanft umrühren und in die Würze geben

4.2. Flüssighefe mit Starter vorbereiten

Ein Hefe-Starter hilft dabei, eine ausreichende Zellzahl zu gewährleisten:

  • 500 ml sterile Würze mit ca. 10% Extraktgehalt vorbereiten
  • Flüssighefe zugeben und gut belüften
  • 12–24 Stunden gären lassen

5. Gärprozess & Kontrolle

  • Gärtemperatur: Sollte konstant gehalten werden, da Temperaturschwankungen zu Fehlgeschmäckern führen können.
  • Vergärungsgrad: Gibt an, wie viel Zucker die Hefe in Alkohol umwandelt. Hoher Vergärungsgrad = trockeneres Bier, niedriger = vollmundiger Geschmack.
  • Hefe & Sauerstoff: Vor der Gärung braucht Hefe Sauerstoff, danach muss Sauerstoffeintrag vermieden werden.

6. Hefe ernten & wiederverwenden

Hefe kann mehrfach wiederverwendet werden, wenn sie sauber geerntet wird. Wichtig ist eine sterile Arbeitsweise:

  • Untergärige Hefe: Kann bis zu fünfmal wiederverwendet werden
  • Obergärige Hefe: Kann bis zu 50-mal erneut genutzt werden

7. Fazit

Wer Hefe richtig verwendet, kann das Maximum aus seinem Bier herausholen. Die richtige Wahl, Lagerung und Aktivierung der Hefe entscheidet über die Qualität des Bieres. Egal ob Trockenhefe oder Flüssighefe – mit den richtigen Techniken gelingt die perfekte Gärung. In unserer Bierhefe-Kategorie findest du eine große Auswahl an Hefen für verschiedene Bierstile.